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Emil Pirchan

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Emil Pirchan kam am 27.Mai 1884 in Brünn als Sohn des akademischen Malers Emil Pirchan zur Welt.

Während des Studiums an der Wiener Akademie hatte vor allem sein Lehrer Otto Wagner, der die Meisterschule für Architektur leitete, großen Einfluss auf ihn. 1913 kam Emil Pirchan nach München, wo er als Graphiker und Illustrator arbeitete und eine Schule für Bühnengestaltung gründete. In der Folge war er Bühnenbildner an den Theatern in München und Berlin, gleichzeitig unterrichtete er in der deutschen Hauptstadt an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst die Fächer Bühnenkunst und Kostümlehre. Im Jahre 1932 erhielt er einen Ruf an das Deutsche Theater in Prag, wo er als Ausstattungschef und Professor an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst wirkte. Nach vier Jahren holte man ihn an das Burgtheater in Wien. An der Akademie der bildenden Künste wurde er Professor und leitete die Meisterschule für Bühnenbildkunst und Festgestaltung.

Emil Pirchan war an vielen Theatern ein begehrter Mitarbeiter. Er inszenierte rund 600 Opern, Operetten, Ballette, Schauspiele und Filme. Auch die Leitung der Internationalen Sommerakademie in Salzburg hatte ihn als Gast eingeladen. In der Bühnenbildkunst errang er sich einen internationalen Ruf, was durch zahlreiche Aufträge großer Häuser und durch viele Auszeichnungen evident wurde. Er erhielt die Goldene Füger-Medaille, den Deutschen Staatspreis in Prag (1935), dreimal die Goldene Medaille auf der Weltausstellung in Barcelona, den Goldenen Lorbeer des Künstlerhauses in Wien und den Orden „Pro ecclesia et pontifice“ in Gold.

Auch als Architekt hat Pirchan hervorragendes geleistet. Vor allem in München schuf er Häuser, Wohnungseinrichtungen, Ausstellungen und kunstgewerbliche Entwürfe. In München gab er auch kurze Zeit die Zeitschrift „Eos“ heraus. Sein literarisches Schaffen ist mit 35 Büchern sehr umfangreich und vielseitig. Vor allem schrieb er Biographien über Künstler wie Gustav Klimt, Hans Makart, Fanny Eißler, Henriette Sonntag, Maira Geistinger, Therese Krones und Harald Kreutzberg. Außerdem verfasste er Bücher wie „Ein Bühnen- und Künstlerbrevier“, „Maskenmachen und Schminken“, „Kostümkunde“, „2000 Jahre Bühnenbild“, „Geschichte des Wiener Operettentheaters“, „Unsterbliches Wien“, den Feuerbach-Roman „Titanensturz der Liebe“ und die Erzählung „Die lachende Maske“.

Seine große Ausstrahlung zeigte sich vor allem im Jahre 1949 in einer Ausstellung in Linz, in der seine Schüler aus der Meisterschule der Wiener Kunstakademie ihre Bühnenentwürfe vorstellten. Pirchan selbst hielt bei der Eröffnung einen Vortrag über die Geheimnisse der Kulissen. Ein Jahr nach dem Tode Emil Pirchans, der am 20.Dezember 1957 in Wien aus dieser Welt gegangen war, widmete man ihm im Mariahilfer Heimatmuseum eine Gedenkausstellung, bei der ihm sein Freund, der Theaterwissenschaftler Joseph Gregor, Worte des Gedenkens und der Würdigung sprach.

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