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Franz Beranek

Univ.-Prof. Franz Josef Beranek wurde am 8.August 1902 in Lundenburg geboren.

Er war Sprachforscher und sein erstes wissenschaftliches Werk war seine Dissertation die über „Die Mundart von Südmähren“ handelte. Zeit seines Lebens blieb er seiner Heimat Südmähren sehr eng verbunden. Nach seinem Studium in Prag und Wien begann er aus finanziellen Gründen als Deutschlehrer in den tschechischen Schulen von Rakonitz, Neuhaus und Pardubitz. Erst im Jahre 1944 erhielt er einen Lehrstuhl für Volkskunde und Stammesgeschichte Mährens an der Karls-Universität in Prag. Nach dem Kriegsende musste er, wie viele seiner Landleute, vor den Repressalien der Tschechen und Russen flüchten. Leider ging sein Lebenswerk, ein sudetendeutsches Wörterbuch, während der Vertreibung aus Prag verloren. Nach der Vertreibung begann Beranek von neuem mit Sammlungen für sein Wörterbuch. Er schaffte es noch bis zu seinem Tod dieses neue Buch in Manuskriptform fertigzustellen. Nach seinem Tod kümmerte sich seine Frau Hertha Wolf-Beranek um die Weiterführung dieses Projektes.

Nach einiger Zeit festigte sich sein Leben wieder und so kam er abermals in den Schuldienst. Bereits im Jahre 1957 wurde er vom Collegium Carolinium zum Leiter des Instituts für das sudetendeutsche Wörterbuch ernannt und 1960 habilitierte er an der Universität Gießen für das Fach „Deutsche Philologie mit besonderer Berücksichtigung der jiddischen Sprache“. Danke seiner Verdienste erhielt er weiterhin im Jahre 1962 als außerplanmäßiger Professor die Amtsbezeichnung „Wissenschaftlicher Rat“.

Beranek war nie ein Stubengelehrter und so war es verständlich, dass er Studienreisen in fast alle Länder des ehemaligen Ostblockes unternahm.

So entstanden viele wissenschaftlichen Arbeiten, darunter:

  • „Die Ortsnamen Südmährens“
  • „Die südmährische Mundart“
  • „Die Mundart der Brünner deutschen Sprachinsel“
  • „Die Mödritzer Mundart“
  • „Lundenburg – Eine namens- und siedlungskundliche Studie“
  • „Grundsätzliches zur südmährischen Mundartforschung“
  • „Vom Lundenburger Deutsch“
  • „Thayawasser“
  • „Mundart und Siedlung in Südmähren“
  • Die Sammlung südmährischer Flurnamen“
  • „Westjiddischer Sprachatlas“.

Franz J. Beranek verstarb am 11.August 1967 in Gießen.

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