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Franz Ritter von Felbinger

Franz Ritter von Felbinger wurde am 8. Juli 1844 in Hainburg geboren. Er absolvierte die Technische Hochschule in Wien und war dann Volontär bei größeren Bauführungen und in einer Maschinenfabrik. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als Konstrukteur in Amerika. Im Jahre 1872 kehrte er nach Europa zurück. Er wurde sofort mit der Konstruktion und Ausführungen der Drahtseilbahn auf dem Leopoldsberg bei Wien bekannt. 1873 veröffentlichte er ein Projekt über die pneumatische Leichenbeförderung für Wien. 1874-1875 erbaute er in Wien eine Rohrpostanlage, deren maschinelle Einrichtung seine eigene Erfindung war. Er erhielt vom Generalpostmeister Stephan eine Berufung nach Berlin, und man übertrug ihm den Bau der Rohrpostanlagen in Berlin, München und Hamburg, sowie die Ausführung von sogenannten Hausrohrposten in anderen Städten.

Nach seiner Vermählung mit der Tochter des Stadtbaumeisters Werner in Brünn siedelte er sich in Mähren an. Er brachte als erster elektrisches Licht in Brünn zur Anwendung. Im Jahre 1876 richtete er ein Musterlandgut im Obrawatal mit Geflügelmastzucht, Forellenzucht und anderen Neuerungen ein. Seine Mauergärten mit Weinanbau und Südfrüchten waren bekannt.

In den folgenden Jahren bildete Ritter von Felbinger seine künstlerischen Anlagen aus. Er wurde in Mähren und später als heimischer Künstler ersten Ranges anerkannt. Seine Werke wurden auf Ausstellungen in Wien, München und auch in Pariser Salons gezeigt. Viele Künstler, Dichter und Gelehrte verkehrten in seinem Haus in Schöllschitz. 1897 errichtete er in Schöllschitz eine Gemüsefabrik und erhielt dafür die Goldene Medaille des Brünner Gewerbevereins und den Hoflieferantentitel. Außerdem führte er den feldmäßigen Gemüseanbau ein.

Am 15.7.1906 starb er an den Folgen einer Blutvergiftung. Sein Sohn, Karl Ritter von Felbing, führte das Unternehmen bis 1918 weiter. Nach dem Krieg kam es wegen des großen Engagements als Kriegslieferant zu Liquidierung der Unternehmens.

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