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Albern

Kapelle Mariä Himmelfahrt

Tschechischer Name: Albeř

Fläche: 915 ha

Einwohner: 1910: 723 in 105 Häusern (706 Deutsche), 1930: 571 in 123 Häusern (505 Deutsche), 2001: 135

heutiger Gemeindebezirk: Nová Bystřice (Neubistritz)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1664 bei Neubistritz (Nová Bystřice)

Lage:

Albern liegt auf 627 m Meereshöhe, 2 km ostnordöstlich von Neubistritz (Nová Bystřice) und wurde als langgestrecktes Straßendorf angelegt. Zum Ort gehört die Ansiedlung Theresienthal (Terezín).

Geschichte

Albern wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1175 erwähnt in welcher auch ein Graf Albero als Lehensnehmer genannt wurde. Von diesem dürfte sich auch der Ortsname ableiten. Zunächst gehörte Albern zur Herrschaft Landstein (Landštejn). 1487 kam es an die Herrschaft Neubistritz (Nová Bystřice), wo es bis 1848 verblieb.
1713 wies ein Kataster 32 Bauern und vier Häusler aus.

Theresia von Trautmannsdorff ließ 1811 im Osten des Ortes ein Eisenwerk errichten. Die dadurch entstandene Siedlung wurde nach ihr „Theresienthal“ benannt. Da sich das Werk als zu kostspielig erwiesen hatte, wurde es 1855 geschlossen. Stattdessen wurde ein Sägewerk errichtet und um 1900 wurde dort eine Baumwollweberei eingerichtet. Seit 1840 gab es die Tuchfabrik der Brüder Ehrenhöfer aus Neubistritz (Nová Bystřice), bei welcher beinahe die ganze Ortsbevölkerung beschäftigt war.

Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945/46:
Von den über 500 deutschen Einwohnern lebten nach 1945 nur mehr vier im Ort. 26 Familien blieben nach der Vertreibung in Österreich, während die Übrigen sich in Deutschland (Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) ein neues Leben aufbauen mussten. Je eine Person wanderte in die USA und nach Australien aus.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaftlich war Albern vor allem von Wald- und Teichwirtschaft geprägt.

Gewerbe:
Im 19. Jahrhundert bestanden einige Industrieanlagen im Ort (Eisenwerk, Tuchfabrik, Baumwollweberei, Sägewerk in Theresienthal); weiters gab es drei Mühlen (Langmühle, Dedekmühle, Wichtlmühle), Ziegelei und Kleingewerbe.

Einrichtungen: zuständiges Postamt in Neubistritz (Nová Bystřice), Volksschule (1840), Eisenbahnstation, Gemeindebücherei, Armenhaus, Raiffeisenkasse, Freiw. Feuerwehr.

Beim 68 ha großen Aspe-Teich befindet sich heute noch ein Campingplatz mit Ferienhütten.

Kulturerbe

Neoromanische Kapelle Mariä Himmelfahrt, errichtet um 1870, das Altarbild „Krönung der hl. Maria“ stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Kapelle wurde 2009 rekonstruiert.

Schlösschen Theresienthal (Terezín), erbaut im 1811 für Theresia von Trauttmannsdorff, Verwaltungsgebäude des Eisenwerkes, 2007 erfolgte eine Erneuerung des Daches.

Meridianstein (Steinobelisk) nördlich von Theresienthal.

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