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Julius Leopold Korngold

Julius Leopold Korngold, den man als Musikkritiker den letzten großen Vertreter des epochalen Wiener Journalismus nannte, ist heute fast vergessen und steht im Schatten seines Sohnes Erich Wolfgang (1897-1957), des musikalischen Wunderknaben und des Komponisten der Oper „Die goldene Stadt“. Zur gänze vergessen ist Julius Korngolds Bruder Eduard (1863-1939), einst ein bekannter Schauspieler und Lustspieldichter.

Julius Leopold Korngold aus Brünn wurde am 24.Dezember 1860 geboren.

Er studierte in Wien die Rechte und war 1803 zum Doktor juris promoviert worden. Er hatte auch am Wiener Konservatorium Musiktheorie studiert. Zunächst wurde er erst einmal Advokat in Brünn. Hingezogen zur Musik, begann er aber bald Musikkritiken für den „Tagesboten“ in Brünn zu schreiben. Von 1902 bis 1934 nahm er dann die Stelle des berühmten Eduard Hanslick ein, und zwar als Musikkritiker der „Neuen Freien Presse“. Sein Urteil war maßgeblich und rückblickend muss man seinen großen Einfluss auf das gesamte Musikleben Österreichs zu seiner Zeit feststellen.

Seine Zeit war vorüber, als er 1938 in die Vereinigten Staaten emigrieren musste. Korngold hatte zwei Bücher herausgegeben, das „Deutsche Opernschaffen der Gegenwart“(1921), in dem er eine Sammlung seiner Kritiken veröffentlichte, und „Die romantische Oper der Gegenwart“(1922). Ferner schrieb er die Biographien von Arthur Nikisch und Karl Goldmark für die „Neue österreichische Biographie“ und viele Beiträge für Musikzeitschriften.

Er lebte mit seinem Sohn in Hollywood in Kalifornien, wo er am 25.September 1945 starb.

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