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Adolf Botschek

Adolf Botschek wurde am 16.6.1891 in Brünn als Sohn einer begabten Lehrerfamilie geboren.

Er studierte Maschinenbau, Elektrotechnik und Textiltechnologie an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn. Im Jahre 1913 wurde er Assistent an der Höheren Staatslehranstalt für Textilindustrie in Brünn. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg, in dem er mit der Bronzenen und der Silbernen Tapferkeitsmedaille, einer Militärverdienstmedaille und dem Karl-Truppenkreuz ausgezeichnet worden war, wurde er 1922 zum Professor an der genannten Anstalt ernannt.

Diese Textil-Lehranstalt war in Brünn angesiedelt worden, da die Stadt mit ihren 42 Tuchfabriken das Zentrum der Textilindustrie schon im alten Österreich gewesen war. Es war die 8semestrige Textilingenieurschule mit den Fachrichtungen der Weberei, Spinnerei, Wirkerei, Stickerei sowie der Färberei und Druckerei. Professor Botschek wurde 1930 zum Fachvorstand ernannt. Sein Fachgebiet war die Technologie des Textilwesens und der Fabrikbetrieb. So hat er auch Textilfabriken im In- und Ausland projektiert und eingerichtet. Im Jahre 1938 wurde Professor Botschek zum Inspektor für das textile Schulwesen des Sudetenlandes ernannt.

Im Jahre 1939 erfolgte seine Ernennung zum Direktor und damit zum pädagogischen und wissenschaftlichen Leiter der Textilingenieurschule in Brünn, die sich eines internationalen Rufes erfreute und von Schülern aus etwa 10 Nationen besucht wurde. Außerdem wirkte Botschek an der staatlich autorisierten Prüfungs- und Versuchanstalt für Textilindustrie als Analytiker und später als Vorstand des Instituts. Überdies ist ihm im Jahre 1939 die technische und kaufmännische Leitung zweier Tuchfabriken übertragen worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dessen letzten Tagen er noch zum Volkssturm eingezogen wurde und nach Rückkehr aus russischer Gefangenschaft Ende 1946 war Botschek 8 Jahre in der württembergischen Textilindustrie beschäftigt und am Wiederaufbau eines größeren Textilbetriebes in Stuttgart maßgebend beteiligt, dessen technische Leitung er bis zur Pensionierung innehatte.

Adolf Botschek starb am 16.3.1970 in Stuttgart.

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