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Ferdinand Kauer

Ferdinand Kauer wurde am 18.Januar 1751 in Klein Tajax geboren.

Schon in jungen Jahren kam er in das Jesuiten-Kolleg in Znaim, wo man sein musikalische Talent erkannte und die Orgel erlernte. So konnte er zu Beginn seiner Karriere vom Klavierunterricht leben und studierte nebenbei Musik in Tyrnau in Oberungarn. Später wechselte er seine Studienrichtung von Theologie auf Medizin. Doch als im Jahre 1777 die Universität nach Ofen verlegt wurde, entschloss er sich mit seinen Studien aufzuhören und sich ganz der Musik zu widmen. So ging Kauern nach Wien, wo er wieder Klavierunterricht gab und nebenbei als Zensor, Übersetzer und Korrektor arbeitete, wobei er in dieser Zeit seine erste musikpädagogische Schrift drucken ließ.

Einige Jahre später kam Kauer an das Leopoldstädter Theater von Karl von Marinelli, wo er Kapellmeister und erster Violinist wurde. Auch übernahm er die Leitung der Singschule. Dank dieser neuen Arbeiten verbesserte sich seine wirtschaftliche Lage erheblich. Im Jahre 1796 gelang ihm sein erster großer Erfolg mit der Oper „Das Faustrecht in Thüringen“. Danach schrieb er das Volksmärchen „Das Donauweibchen“ und komponierte sogar bis in das Jahr 1803 zwei weitere Teile. Durch diese sehr erfolgreichen Aufführungen wurde er bis über die Grenzen des Landes berühmt.

Im Laufe seines Lebens schuf er über 200 Opern und Singspiele, wie „Das Donauweibchen“ (1798) und andere Kompositionen, wie etwa über 20 Messen, Requiems, Symphonien, Quartetten, Konzerte und dergleichen mehr. So sind Kauers „Neue Ungarische Tänze“ die frühesten Dokumente für Streicher-Ensemble in der Geschichte der Verbunkos-Musik und wurden anlässlich der Krönung von Kaiser Franz I. zum König von Ungarn 1792 geschrieben.

Leider meinte es das Schicksal nicht gut mit Kauer. Er gab seine Stelle im Theater auf und ging nach Graz, von wo er aber bereits ein Jahr später wieder nach Wien zurückkehrte. Zwar erhielt er seine alte Stelle zurück, doch kurze Zeit später wurde er von einer neuen Direktion entlassen. Nun musste sich Kauer fast 20 Jahre ohne festes Einkommen durchschlagen. Erst nach dieser Zeit erhielt er den bescheidenen Posten eines zweiten Geigers.

Es ist eine Ironie des Schicksals das Kauer trotz großer musikalischer Produktivität verarmte. Auch wurde bei der großen Flut am 1. März 1830 seine Wohnung überflutet und alle seine werklichen Aufzeichnungen zerstört.

Ferdinand Kauer verstarb am 13.April 1831 als Bettler in Wien.

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