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Frühling

Brauchtum auf südmährisch

Brauchtum im Frühling

Fastenzeit „Kimmt der März, geht on da Sterz“
Die Vorräte waren verbraucht, so traf es sich gut, dass die nächsten 40 Tage nur einmal am Tag gegessen wurde
17. März HL. GERTRUD
Patronin der Spinnerinnen, an diesem Tag durfte man nicht spinnen.
19. März JOSEFI
auch Bauernfeiertag genannt. Vorbereitungen und Beginn der Feldarbeiten, der Arbeitstag wurde um eine Stunde verlängert.
21. März Frühlingsbeginn
25. März Maria Verkündigung
1. April Vor allem die Kinder wurden in den April geschickt;
z.B. zum Greißler um ein Packerl „Oxdradium“ oder „Ibidum“ oder „Spenodlsoma“.
Langsam nahte die OSTERZEIT
PALMSONNTAG Palmweihe, ein „Palmbuschen“ wurde geweiht und daheim hinter das Kreuz in der Stube gesteckt.
GRÜNDONNERSTAG Wenn die Glocken bis zur Auferstehung schwiegen, hatten die „Ratschenbuim“ihre wichtige Zeit, wenn sie zur Gebetsstunde durch den Ort zogen.
KARFREITAG Strenger Fasttag, um 5, um 11, um 15 zum Kreuzgang und um 18 Uhr waren die„Ratschenbuim“ unterwegs.
KARSAMSTAG Um 5 Uhr wurde zum letzten Mal geratscht, dann waren die Ratschenbuben zum einsammeln ihres Ratscherlohns unterwegs, wobei die ältesten auf bis zu 50 Eier und einwenig Geld bekamen. Dann waren die Vorbereitungen für das Osterfest an der Reihe. Abends, nach der Auferstehung, wenn die „Glocken aus Rom zurückgekehrt“ waren, gab es den Osterschinken. Auch ein Osterstriezel wurde gebacken.
OSTERSONNTAG Beim feierlichen Hochamt wurden Speisen und Eier geweiht. Die Burschen holten sich von ihren Mädchen „a rots A“ und erhielten auch mit schönen Sprüchen bemalte oder kunstvoll gekratzte Eier, diese mußten erst am Gründonnerstag abgenommen worden sein. Die Kinder hatten schon in aller Früh die Nester gesucht, wo der „Osterhase“ die bunten Eier versteckt hat. Mit dem „Eierpecken“versuchten sie ihre Schätze zu vermehren.

Der alte Brauch des SAATREITENS wurde vor dem Krieg in Südmähren wiederbelebt. Mit dem Segen des Pfarrers und dem Kreuz ritten die Bauern die Gemeindeflur ab.
Zu Mittag schälte der Vater die geweihten Eier und andächtig wurden diese zuerst gegessen. Die Schalen feinsäuberlich aufgesammelt.

OSTERMONTAG An diesem Tag erfolgte der „Emmausgang“, man sagte auch „in die Grean“gehen, wobei es entweder in den Keller oder in den Nachbarort ging, oft mit neuerlichem Eiersammeln für die Jugend. Die Schalen von den geweihten Eiern wurden in Kreuzform im Acker vergraben.
24. April St. Georg – „Iring Tog“
An diesem Tag wurden die Flurgrenzen abgegangen, die Grenzsteine gesäubert und frisch „gekladert“. Bei diesem „Granitz gehn“ wurden die Buben mitgenommen, damit sie sich die Grenzen merken, wobei oft mit Ohren ziehen – „hinter die Ohren schreiben“ nachgeholfen wurde. Bei schlechtem Wetter fand dieser Flurgang u.U. am 4. Mai – Floriani statt.
30. April: Walpurgisnacht – „Hexen sind ledig“
Die Burschen trieben allerlei Unfug. Es mußte nicht nur der MAIBAUM aufgestellt und bewacht werden – in alter Zeit eine Birke zu Ehren der Erdmutter – sondern auch dem Mädchen ein grüner Buschen als Liebesbeweis zum Fenster oder in den Garten gestellt werden „Maibam stessn“. Böse Weiber oder Mädchen wurden mit einem Besen am Rauchfang geärgert. Auch Türen wurden vernagelt oder mit Holz zugeschlichtet, Wagen ohne Räder aufs Dach gehoben, Maibäume im Nachbarort gestohlen. Der „Maistai“ (Steg) zeichnete den Weg vom Mädchen zum Burschen.
1. Mai Maitanz – Maiausflug.
Beginn der Maiandachten.
Im Mai beginnen auch die Wallfahrten, die z.T. örtlich begrenzt, z.B. nach Tasswitz, Lechwitz oder Mühlfraun oder im Neubistritzer Kreis die „Kloister-Kirifohrt“, aber auch nach Österreich durchgeführt wurden, wovon die DREI EICHEN – WALLFAHRT bis zum heutigen Tag Tradition hat (früher meist zu Pfingsten).
4. Mai FLORIANI – Flurgang
2. Maisonntag MUTTERTAG
16. Mai JOHANNES v. NEPOMUK
Andachten bei Nepomukstatuen – Johannisbeten
Beginn der Bittage:
1. Tag Winterfeld
2. Tag: Sommerfeld
3. Tag: Hackfruchtfeld
25. Mai St. URBAN
-in manchen Weinorten hatten sich noch Bräuche um den Weinheiligen erhalten so z.B. die Übergabe des Weinbeerbock (Maibock) an die „Hiater“, mit dem Auftrag ihn der „Weinbergaas“ zu lassen.
ChRISTI HIMMELFAHRT – Erstkommunion
PFINGSTEN – In einigen Orten wurde noch die „Pfingstkönigin“ oder der „Pfingstkini“gefeiert.
Traditionell waren auch die Firmungen. Für die Daheimgebliebenen wurde eine„Pfingstmusi“ veranstaltet.
Juni Fronleichnam Dieses große, kirchliche Fest, mit einer Prozession durch den ganzen Ort und den Andachten bei den vier Altären, wurde seit der Gegenreformation überall festlich begangen. Nicht nur die Altäre waren mit frischem Grün (Birkenzweigen) geschmückt, sondern der ganze Weg verwandelte sich in einen einzigen, schwer duftenden Gras- und Blumenteppich, den die „weißen Mädchen“ gestreut hatten.
Geweihte Zweige wurden zur Abwehr von Blitz und Feuer unter das Dach, hinter Bilder und Bienenstöcke gesteckt.
Dreifaltigkeits – Sonntag Die Bittag endeten mit einer Flurwallfahrt in die Weingärten.