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Josef Wizina

Der Komponist und Musikpädagoge Josef Wizina wurde am 2.Juli 1890 in Brünn geboren.

In seiner Vaterstadt besuchte er die Lehrerbildungsanstalt und studierte nebenbei Klavier und Musiktheorie, letzteres bei dem bekannten Karl Frotzler. Im Kontrapunkt hatte er Eusebius Mandyczewsky in Wien zum Lehrer. Von 1909 bis 1926 war Wizina Lehrer in Brünn, wurde dann pensioniert und kam als Nachfolger Frotzlers als Professor für Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition an das Brünner Konservatorium.

Auch als Musikkritiker war er tätig, ebenso als freier Mitarbeiter und später als Leiter der deutschen Sendungen bei Radio Brünn. Die Vertreibung aus der Heimat traf ihn doppelt schwer, denn er büßte auch alle seine kompositorischen Werke und Manuskripte ein. Das Schicksal verschlug ihn nach Tiefenbach bei Passau, wo er als Organist unterkam, aber auch als Musikkritiker für die „Passauer Neue Presse“ arbeiten.

Neben Kirchenmusik schrieb er viele Lieder, u.a. nach Texten von Karl Norbert Mrasek, Hans Watzlik und Ricarda Huch, Klavierstücke und Opern. Von diesen sind am bekanntesten „Pächter Feldkümmel“ nach dem gleichnamigen Lustspiel von August von Kotzebues und „Ekkehard“ nach dem Roman Viktor von Scheffels. Zu beiden Opern schrieb der Brünner Guido Glück das Libretto und beide wurden 1925 am Stadttheater in Brünn uraufgeführt.

Das Jahr zuvor war in Brünn auch die Uraufführung des „Großen symphonischen Prologs“ für großes Orchester. Wizina, der als Komponist den Romantikern zuzurechnen ist, bearbeitete auch einfühlsame mährische Volksweisen. Heinrich Simbriger charakterisierte sein Musikschaffen folgendermaßen: „Eine glückliche Mischung von deutscher Singspielüberlieferung und der Errungenschaft der Orchester- und Deklamationstechnik von Wanger und Strauß.“ Zu Wizinas Schülern gehörte auch der bekannte Dirigent und Komponist Fritz Mareczek in Stuttgart.

Wizina starb am 29.März 1967 in Tiefenbach bei Passau.

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