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Oskar Jellinek

Oskar Jellinek wurde am 22.Januar 1886 in Brünn geboren.

Der promovierte Jurist war zuletzt Richter, lebte dann aber als freier Schriftsteller. 1924 erhielt er den Ersten Preis des Verlages Velhagen & Klasing für seine Novelle „Der Bauernrichter“. Es folgten die Novellenbände „Die Mutter der Neuen“, „Der Sohn“, „Das ganze Dorf war in Aufruhr“ und „Die Seherin von Darosschitz“. „Valnocha, der Koch“, eine grausame Ballade über Liebe, Verirrung und schrecklicher Schuld im Milieu des alten österreichisch-ungarischen Heeres, wurde von Martin Costa und Erich Neuberg zu einem Fernsehspiel umgearbeitet. Überhaupt sind seine Novellen, entstanden aus sozialem Verantwortungsgefühl, humaner Einstellung und heimatlichen Gefühlen, nicht nur erfüllt von einer meisterhaften Realistik und Spannungskraft, sondern auch von expressiver Dramatik. Franz Karl Ginzkey, der 1950 Jellineks gesammelte Novellen herausgab, schreibt über den Dichter:

„Aus den Büchern Oskar Jellineks dokumentiert sich unumstößlich, daß Kunst, daß Dichtung zumeist aus Schmerzen geboren wird. Es ist das Werk eines Abgeschiedenen, seine Hinterlassenschaft, die es hier mit Dankgefühl zu betrachten gilt. Er bereitet sie mit stillen Händen vor uns aus, man hat nichts mehr daran zu ändern, nichts hinzuzufügen. Es steht ein hohes Schweigen hinter allem, das mahnt den Prüfer zur Behutsamkeit. Jellineks Persönlichkeit, sein tragisches Geschick und sein Werk ergänzen sich zu einer tiefgreifenden Einheit. Es hat sich daraus etwas Bleibendes leidvoll-kristallinisch geformt. Diese Novellen gehören zum besten Bestand der deutschen Literatur.“

Jellinek emigrierte 1938 aus Wien über Prag und Paris in die Vereinigten Staaten, wo er am 12.Oktober 1949 in Los Angeles starb.

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