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Neustift

 

Fotos siehe unten

Tschechischer Name: Lhota

Fläche: 545 ha

Einwohner 1910: 358 in 58 Häusern (349 dt. Ew.) – 36 Hausnummern in Neustift und 22 Hausnummern in Burgstall (Hradiště) – (Volkszählung von 1910);
Einwohner 1930: 306 in 68 Häusern (301 dt. Ew.) mit Burgstall (Alle Angaben aus der Ortschronik).

heutige Gemeindezugehörigkeit: Číměř (Schamers )

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1664 bei Neubistritz (Nová Bystřice).

Lage und Geschichte:

Neustift liegt 4,5 km nordwestlich von Neubistritz.
Erstmals urkundlich genannt wurde das Straßendorf 1487. Es gehörte zur Herrschaft Landstein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Neustift geplündert und ein großer Teil des Ortes ging zugrunde. Später wurde Neustift mit den Siedlungen Hammermühle und Burgstall (Hradiště) zu einer Gemeinde zusammengefügt und gehörte bis 1848 zur Herrschaft Neubistritz (Nová Bystřice).

Wirtschaft und Infrastruktur:

Die Landwirtschaft prägte das Leben der Einwohner von Neustift. Angebaut wurden Getreide, Kartoffeln, Futterrüben, Klee, Mohn, Flachs. Daneben gab es Handwerker (Maurer, Steinmetze, Mühlenbauer); im Winter wurde in vielen Häuser ein Webstuhl aufgestellt und für die Neubistritzer Webereien gearbeitet.

Neben dem Kleingewerbe gab es drei Getreidemühlen (Hammermühle im ehem. Hammerwerk, Hansalmühle und Neustiftmühle) mit Sägemühle.

Ab 1935 eine Schmiede.

Seit 1908 gab es eine einklassige Schule als Expositur der Volksschule in Schamers (Číměř).

Schule: Seit Mitte des 19. Jh. gingen die Kinder nach Schamers (Číměř) in die Schule. Um 1900 bemüht sich Neustift um die Errichtung einer Expositur. Am 5. September 1905 bewilligt der Landesschulrat in Prag eine Expositur gegen die Schamers Widerspruch einlegt, so dass diese erst im April 1908 erteilt wurde. Danach begann der Bau des Schulgebäudes, dass erst 1909 bezogen werden konnte. Für den Unterricht vom 1. April 1908 bis Schulende 1909 wurde im Hause № 16 eine Stube angemietet.
Mit dem ersten September 1919 wurde die Schule in Neustift eine selbstständige einklassige Volksschule.
1941 wird in dem Schulhaus ein Kindergarten eingerichtet und die Schüler müssen nach Grambach in die Schule gehen.

Weitere Einrichtungen: Gemeindebücherei, Armenhaus und Freiwillige Feuerwehr. Die Elektrifizierung erfolgte 1920 wobei die Mühle als Energiequelle genutzt wurde. Das zuständige Postamt befand sich in Schamers (Číměř).

Kulturerbe:

Kapelle der hl. Therese 1926/27 erbaut. geweiht am 19.8.1928

Nepomuk-Kapelle, Marterl am Nordhang des Burgstaller Waldes mit Pieta in Granit, verschiedene Wegkreuze und eine Pestsäule.

Wikipedia 

 

Ansichtskarte, Blick über den Dorfteich auf die Kapelle und einen Teil des Ortes.
Verlag, Franz Mörtl, Wien 1940

Mehrbildkarte, die oberen beiden Bilder zeigen die Kapelle am Dorfteich. Unteres Bild links zeigt das Gebäude, erbaut als Hammermühle, später umgebaut in eine Mühle, danach als Weberei und später als Sägewerk betrieben. Unteres Bild rechts das 1908/1909 erbaute Schulhaus.
Verlag, Franz Mörtl, Wien 1940

Blick durch die Dorfstraße bei der Kapelle, um 1965.

Altar der Kapelle bei der Einweihung am 19.8.1928

Alle Fotos wurden von Karl Lukas dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.