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Carl Beuerle

Carl Beuerle wurde am 24.April 1860 in Großhof bei Pohrlitz geboren.

Er war Dr. jur. und war Mitschöpfer des 1882 veröffentlichten „Linzer Programms“ und wurde 1901 als Mitglied der Deutschen Volkspartei in den österreichischen Reichsrat gewählt. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat die Regierung Stürgkh den Reichsrat nicht mehr einberufen und daher spielten sich die Verhandlungen über die Zukunft Österreichs außerhalb des parlamentarischen Lebens ab. Im Mittelpunkt standen die Gedanken des reichsdeutschen Politikers Friedrich Naumann, der den Zusammenschluss eines „Mitteleuropas“ vorgeschlagen hatte. Beuerle übernahm diesen Vorschlag in Schriften und Vorträgen, in denen er für ein Zoll- und Wirtschaftsbündnis und für eine gemeinsame Verkehrs- und Handelspolitik zwischen Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich eintrat.

In der letzten Sitzung des Herrenhauses war Beuerle der einzige Redner, der sich mit der durch die Niederlage geschaffenen neuen Lage abfand und anerkannte, daß nun jedes Volk Österreichs seinen eigenen Staat zu bilden habe. Nach dem Ausscheiden aus dem Parlament widmete er seine Tätigkeit ausschließlich dem oberösterreichischen Landtag, dem er als Vertreter der Stadt Linz angehörte. Seine besondere Sorge galt den Finanzen Oberösterreichs sowie dem Ausbau des Lokalbahnnetzes.

Er war Gründer und Präsident der Elektrizitäts- und Straßenbahn AG, welche die Elektrifizierung der bis dahin bestandenen Pferdeeisenbahn und die Versorgung der Stadt Linz und ihrer Umgebung mit Elektrizität übernahm. Er gründete die oberösterreichische Wasserkraft-Gesellschaft und den Schutzverband der alpenländischen Brauereien. Ihm ist auch die Ausgestaltung der Verschönerungsanlagen am Pöstlingberg zu danken. Beuerle war einer der ersten Politiker Österreichs, die für das Verhältniswahlrecht eintraten.

Carl Beuerle verstarb am 4.Januar 1919 in Linz.

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