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Emil Leo

Prof. Dr.-Ing. Arch. Emil Leo wurde am 14.3.1894 in Brünn geboren.

Als Sohn des Brünner Gaswerksdirektors Leo studierte er an deutschen Schulen in Brünn und machte später seine Diplomprüfung an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn 1921 mit Auszeichnung in allen Fächern. Danach machte er sein Technisches Doktorat ebenfalls an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn. Erst wurde er Assistent, später Honorardozent und ab 1930 ordentlicher Professor an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn bis 1945. Bei der Vertreibung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zum Verlust von Wirkungskreis, Besitz und Heimat. Seit 1950 war er Stadtbaudirektor in Aalen.

Als Ordinarius des Lehrstuhles für Baugestaltung (konstruktiver Hochbau), Innenausbau, Städtebau- und Siedlungswesen und Entwerfen, war er in den Jahren 1938 bis 1945 Bauberater und Stadtplaner der Städte Iglau, Friedberg, und Prerau und der beiden Landeshauptstädte von Mähren Olmütz und Brünn mit dem Wirkungskreis: Stadtregulierung, Stadtplanung, bauliche Neugestaltung, Neugestaltung und Erhaltung der historischen Bauten, künstlerische Leitung des gesamten Umbaues dieser Städte, damit auch Berater für Städtebau der Landesregierung, Landes- und Raumplanung, sowie Prüfungskommissar auf allen Gebieten des Hochbaues. An der Landeshauptstadt Brünn war er Bauberater des Oberbürgermeisters mit direkter Entscheidungsbefugnis.

Folgende Stadtregulierungspläne wurden von ihm bearbeitet: Iglau, Teschen, Prerau, Friedberg, Olmütz und Brünn.
Im eigenen Büro geplant und ausgeführt u.a.: Rathaus in Brünn, Ehrenmal der Stadt Brünn, Deutsches Haus in Iglau, Wohnheim für Hochschüler in Brünn, Deutsches Theater in Brünn– Neugestaltung der Repräsentationsräume, Sanatorium Dr. Neugebauer in Bad Gräfenberg, Werkssiedlung in Liskowetz bei Mährisch Ostrau, Arbeiter- und Beamtensiedlung in Falkenau, Umbau und Neugestaltung des Stadttheaters und der Redoutenhalle in Olmütz, Umbau des Stadttheaters in Iglau und Kriegerdenkmal in Mödritz.

An größeren Planungen entstanden in seinem Büro: Umbau und Neubau des Rathauses in Iglau, Neubau des Kulturhauses in Brünn mit Stadtmuseum, Stadtgalerie und Stadtsälen, Neubau der Stadtbibliothek in Brünn, Umbau Stadttheater in Jägerdorf, der Volksschulen in Müglitz und Segengottes u.v.a.

In den Aalener Zeit arbeitete er ebenfalls als Planer, Bauleiter und Planverfasser:
So arbeitete er an einem Flächennutzungsplan als Grundlage für die Entstehung vieler Siedlungsbereiche, an zahlreiche Bebauungspläne für die neuen Siedlungen und an Bebauungspläne für die Altstadtsanierung. Weiters war er an der Verkehrsplanungen für die künftige Ortsumgehung der Bundesstraße B 19 und B 29 und den Bau einer Hochstraßenbrücke zur Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge beteiligt. Das Mahnmal für die Gefangenen beider Weltkriege war genauso sein Werk wie auch der Bau eines Limesmuseums und mehrerer Schulbauten, sowie den gewerbliches Berufsschulsammelgebäude, der Stadthalle und des Hallenschwimmbad.

Emil Leo verstarb am 15. April 1974 in Aalen.

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