Ernst Gamillscheg
Prof. Ernst Gamillscheg wurde am 28.Oktober 1887 in Tübingen geboren.
Er studierte an den Universitäten in Wien und Paris und promovierte 1910 in Wien. Dort erlebte er als Schüler von Meyer-Lübke die große Zeit der Wiener Schule der romanischen Sprachwissenschaft. In Paris erarbeitete er unter Gilliéron die Grundlagen der Sprachgeographie. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, wurde er 1916 als Professor für „Romanische Philologie“ an die Universität Innsbruck berufen und folgte 1925 einer Berufung nach Berlin. Von 1940 – 1945 war er Leiter des „Deutschen Kulturinstitutes“ in Bukarest und ab 1946 Professor an der Universität Tübingen. Sein bedeutendstes Werk ist das „Etymologiesche Wörterbuch der französischen Sprache“, das letzte große wissenschaftliche Wörterbuch, das von einem Gelehrten allein geschaffen wurde. Ebenso bedeutend ist seine dreibändige „Romania Germanica“, grundlegend sind seine Forschungen über die Sprachreste der Franken, Goten, Langobarden und Burgunder in den romanischen Sprachen.
Von seinen weiteren Werken seien erwähnt:
- „Vorgeschichte einer Romanischen Tempuslehre“
- „Romanen und Basken“
- „Oltenische Mundarten“
- „Die Sprachgeographie“
- „Ursprung der Rumänen“.
Durch diese Arbeit brachte er Licht in die Streitfrage der Besiedlung des östlichen Karpatenraumes. Gamillscheg war Mitglied der Akademien Berlin, Wien, München und Bukarest.
Ernst Gamillscheg starb am 18.März 1971 in Göttingen.
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