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Ferdinand Debois

Ferdinand Debois wurde am 24.11.1835 in Brünn als Sohn des Leihamtskassiers Franz Debois geboren. Die Familie stammt von wallonischen Emigranten ab.

Debois besuchte das Gymnasium und studierte auf Wunsch seines Vaters Jura in Wien. Seit 1859 ist er zuerst am Landgericht, dann beim Städtischen delegierten Civil-Bezirksgericht in Brünn tätig. Ab 1864 wird er Direktions-Sekretär bei der Escomptebank in Brünn.

Von Kindheit an zeigt er eine auffallende musikalische Begabung. Johann Kunst, ein bedeutender Musikpädagoge ist sein Lehrer und Förderer. 1862 weicht er erstmals von seinem Brotberuf ab und wird für 1 1/2 Jahre selbstständiger Musiklehrer. Er hatte den Ruf eines ausgezeichneten Klavierspielers und eines sich genial anpassenden Begleiters. Fast alle Künstler der 70er und 80er Jahre nahmen ihn in Anspruch, wenn sie in Brünn auftraten.

Ferdinand Debois war Mitbegründer des Brünner Männergesangsvereins, wurde 1862 zum Schriftführer und 1863 zum Vereinschormeister gewählt. Gleichzeitig ist er künstlerischer Leiter des Brünner Musikvereins.
Als Komponist schaffte er 225 Männerchöre und einige andere größere Chorwerke. Seine bekanntesten Chöre sind „Das Bächlein“, „Wilde Rose – erste Liebe“, „Liebesbotschaft“, „Ständchen“, „Jung Werner“, „Weißt du noch“, „Vom Berg ergeht ein Rufen“, „Wetterleuchten“ und „Zigeunerständchen“.

Seine bedeutendsten Werke sind „Eliland“ und „Wernheer“ für Soli, Chor und Orchester. Die Texte beider Werke stammen vom oberbayerischen Dichter Dr. Karl Stiehler, die Instrumentierung von „Wernheer“ besorgte Josef Friedrich Hummel, Direktor des Salzburger Mozarteums.

Weitere Freunde sind Musikdirektor Labler, Adolf Kirchel, Viktor Kemldorf, alles namenhafte Musiker.
In der Musikgeschichte Mährens heißt es „Debois Kompositionen im Volkston sind sehr beachtenswerte Leistungen und haben durch schöne, knappe Form und treffenden Inhalt Anerkennung erworben“.

Gestorben ist er am 9.5.1893 in Brünn.

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