Ferdinand Lucas Bauer
Ferdinand Lucas Bauer wurde am 20. Januar 1760 in Feldsberg geboren. Sein Vater war Liechtensteinischer Hofmaler und Direktor der Gemäldegalerie in Wien. Insgesamt waren sie 4 Brüder, wovon sich 3 künstlerisch betätigten. Die beiden Erfolgreichsten waren sein Bruder Franz Andreas Bauer und er selbst.
Nach dem frühen Tod seiner Mutter nahm sich der Prior des Klosters der Barmherzigen Brüder sich seiner und seines Bruders Franz Andreas an. Zwar hatte Bauer bereits von seinem Vater zu zeichnen gelernt, aber Prior Boccius unterrichtete beide weiter in Zeichnen und in Biologie. Im Jahre 1772 zog er mit seinem Bruder nach Wien. Dort lernten sie Nikolaus von Jaquin kennen, welcher der Betreuer des Schönbrunner Garten war. Auf dessen Rat hinauf, konzentrierte Bauer sich auf die Pflanzenmalerei. Glücklicherweise hatte er ein Talent für wissenschaftliche Beobachtungen, welches er durch Priors Boccius Ausbildung immer wieder verbessert hatte. Um seine zeichnerischen Talente weiter zu fördern ging er später beim Hofmaler J. C. Brand in die Lehre. Neben seinen Pflanzenzeichnungen versuchte er sich auch als Landschaftsmaler.
Im Jahre 1798 machte er mit dem Botaniker J. Sibthorp eine wissenschaftliche Exkursion in den östlichen Mittelmeerraum. Er bereiste die Levante, Kreta, Griechenland, Smyrna, Konstantinopel und Zypern, wo er viele seiner schönsten Tier- und Pflanzenbilder schuf. Nach dieser Reise nahm in Sibthorp mit nach Oxford, wo sie gemeinsam das Buch „Flora Graeca Sibthorpiana“ herausgaben.
Im Jahre 1800 lernte Ferdinand dort den jungen schottischen Botaniker Robert Brown und Sir Joseph Banks kennen. Durch diese beiden hatte er die Möglichkeit ein Jahr später bei einer Weltumsegelung mitzufahren. So gelangte er über Rio de Janeiro und Neuholland nach Australien. Da ihr Schiff schwer beschädigt war, mussten sie länger in Australien bleiben als geplant. Doch durch diesen Umstand war es den Forscher möglich sich näher mit dem großteils unerforschten Land zu beschäftigen.
Wegen seiner außerordentlichen Dienste während der Reise wurde ein neu entdecktes Kap nach ihm („Kap Bauer“) benannt. In den Jahre 1804/05 hielt er sich auf der Insel Norfolk in der Tasman-See auf. Erst 1806 kehrte er nach England zurück.
Nun begann er seine vielen Bilder und Skizzen in Buchform zu veröffentlichten. So entstanden ein Buch über den ersten Teil seiner Reise(„Illustrationes Novae Hollandiae“) und über den zweiten Teil („Promodus Florae Norfolgiae“). Aber aufgrund schlechter Finanzierung und der Napoleonischen Kriege stockte die Veröffentlichung des ersten Bandes und so verließ Bauer im Jahre 1812 enttäuscht England.
Er ging zurück nach Wien und siedelte sich in Hietzing an. Von dort aus machte er noch einige Exkursionen in die Alpenregion. Zusammen mit seinem Bruder Franz Andreas Bauer schrieb er ein 14 bändiges Werk mit 2.750 Aquarellen.
Viele seiner Werke sind heute in der Liechtensteingalerie und im Naturhistorischen Museum in Wien. Aber ebenso befindet sich eine große Anzahl seiner Werke in Oxford, im Britischen Museum London, Berlin und in Göttingen. (z.B. der Nießwurz und weitere Tier- und Pflanzenbilder)
Ferdinand Lucas Bauer starb am 17. März 1826 in Hietzing bei Wien.
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