Fritz Felzmann
Dr. Fritz Felzmann wurde am 16.Juni 1895 in Boskowitz geboren.
Felzmanns Familie zog nach Mährisch Trübau, wo er in die Volksschule und später in das Gymnasium ging. Nach der Matura begann er im Jahre 1914 mit den Studien in Musikwissenschaften und Jus in Wien. Nach einem Jahr wechselte er zum Medizinstudium, wo er im Jahre 1922 promovierte. Sein Studium wurde durch seine Einberufung zum Militär unterbrochen. Dort kämpfte er in Russland und in Italien.
Nach einer Spitalspraxis war er von 1924 bis 1945 Facharzt in Auspitz. Dort begann er nun seine schriftstellerische Arbeit. Er begann Novellen, Gedichte und Prosastudien zu schreiben, welche er für seine Freunden und seinem Lesekreis veröffentlichte. Seine Entwicklung als Dichter wurde besonders durch die Freundschaft mit Carl Michael Freiherr von Lewetzow beeinflusst, da dieser, ein Urgroßneffe Goethes, ein bereits bekannter Dramatiker war. Durch diesen Einfluss schrieb er Aufsätze über Musik und Operntexte, wie „Schwarze Galeere“, „Das Kind der Magd“ und „Matteo Falkone“. Seine regen Tätigkeiten machten ihn als Künstler bekannt und so wurde er regelmäßig von verschiedenen südmährischen Künstlern, Komponisten und Schriftstellern besucht.
Als die Vertreibung in Südmähren begann ging er am 16. Juni 1945 zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter nach Österreich. Nach langem Umherirren im ganzen Weinviertel fand er endlich eine Bleibe in Wilfersdorf bei Mistelbach. Der dortige Arzt war geflüchtet und so kümmerte er sich aufopferungsvoll um die Typhuskranken und versuchte diese ohne Medikamente und Instrumente am Leben zu erhalten.
Zwar bekam er im Jahre 1946 eine kleine Wohnung in Wien, doch erhielt er leider keine Arbeitsbewilligung und so wirkte er in der Universitätsklinik als unbezahlter Gastarzt. Erst 1949 wurde er österreichischer Staatsbürger und erst 1953 konnte er sich eine neue Existenz aufbauen. Neben seiner Arbeit als Arzt war er ein Lyriker und Erzähler. Felzmann sammelte Musik, Gedichte und war ein Theaterbesucher der keine wichtige Vorstellung ausließ, auch wenn es nur noch Stehplätze gab.
Für seine Verdienste erhielt Felzmann im Jahre 1975 die Adalbert-Stifter-Medaille.
Fritz Felzmann starb am 10.Mai 1980 in Korneuburg.
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