Fritz Löschner
Der Vater des am 27.Mai 1912 in Brünn geborenen Prof.Dr.techn. Fritz Löscher war Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Löschner, Professor für Geodäsie und sphärische Astronomie an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn (1907-1943).
Er hatte als erster in der österreichisch-ungarischen Monarchie den Grad eines Dr.techn. erlangt, und zwar 1901 an der Technischen Hochschule in Graz. So war der Sohn gewissermaßen erblich belastet, als er, nach der am Brünner Realgymnasium im Jahre 1931 mit Auszeichnung abgelegten Reifeprüfung an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn, außer Bauwesen auch Vermessungswesen studierte.
1938 wurde dann der Bau- und Vermessungs-Diplomingenieur Löschner mit Auszeichnung zum Dr.techn. 1956 erwarb er an der Hochschule für Bodenkultur in Wien auch noch den Titel eines Dipl.-Kulturingenieurs. Von 1938-1962 war er, unterbrochen durch drei Jahre Kriegsdienst und -gefangenschaft, Leiter der Vermessungsarbeiten und Abteilungsleiter bei der späteren Tauernkraftwerke-AG Wien. Außerdem war Löschner von 1956 bis 1965 als Ingenieurkonsulent für Vermessungswesen in Salzburg tätig. Nachdem er mehrere Berufungen an Hochschulen abgelehnt hatte, folgte er 1963 dem Ruf als Professor und Direktor des Geodätischen Instituts der Technischen Hochschule in Aachen. 1977 wurde er dort mit einer Feier und einer fast 500 Seiten starken Festschrift emeritiert.
In Österreich ist sein Name mit dem Bau der Tauernkraftwerke, u.a. des am meisten bekannten Kapruner Werkes, verbunden. Er selber sagte, seine Abhandlungen „Die geodätischen Grundlagen für den Bau des Tauernkraftwerkes“ (1951) hätten Anstoß und Anlass zur Spezifizierung der Ingenieursgeodäsie innerhalb der geodätischen Wissenschaften gegeben. In Aachen hat er vor allem als ungemein starker und ideenreicher Anreger in der Ingenieurgeodäsie, in der Instrumentenkunde und in Sonderbereichen gewirkt. So können mit Hilfe des auf seine Anregung von der Firma Zeiss 1971 gebauten Stereo-Röntgengerätes jetzt Gynäkologen, Orthopäden, Unfallchirurgen und andere Ärzte ihre Entscheidungen auf Grund räumlicher Betrachtung von entsprechenden Röntgenbildern treffen.
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