Gustav Herglotz
Gustav Herglotz wurde 1881 in Wallern im Böhmerwald geboren.
Er studierte ab 1899 an der Wiener Universität Mathematik, Physik und Astronomie. Er hörte unter anderem bei dem berühmten Wahrscheinlichkeitstheoretiker Ludwig Boltzmann Vorlesungen. Im Jahre 1900 ging er nach München, wo er 1902 „Über die scheinbaren Helligkeitsverhältnisse eines planetarischen Körpers mit drei unabhängigen Hauptträgheitsachsen“ promovierte. An der Universität Göttingen, damals eine Hochburg der Mathematik, hörte er Vorlesungen bei Felix Klein, mit dem er freundschaftlich verbunden blieb, und habilitierte sich 1904 für Mathematik und Astronomie. Er wurde 1907 zum Professor ernannt.
Nach kurzen Lehrtätigkeiten in Wien und Leipzig kehrte er 1925 als Nachfolger von Carl Runge wieder nach Göttingen zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung 1947 wirkte.
Herglotz schuf eine Vielzahl bedeutender Beiträge zur Mathematik und ihren Anwendungen: Funktionentheorie, Potenzialtheorie, Differentialgeometrie, Zahlentheorie, Himmelsmechanik, Einsteinsche Gravitationstheorie, Riemannsche Geometrie.
Hervorzuheben sind seine Arbeiten über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erdbebenstrahlen, seine Preisschrift über die analytische Fortsetzung des Potentials ins Innere der anziehenden Massen sowie seine größeren Abhandlungen „Über die Integration linearer partieller Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten“.
Gustav Herglotz verstarb 1953 in Göttingen.
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