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Josef Hoffmann

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Josef Hoffmann wurde am 15. Dezember 1870 in Pirnitz (Geburtshaus) geboren.

Er besuchte ab 1887 die Höhere Staatsgewerbeschule in Brünn, wo er – neben Kursen in Mathematik, Physik, Chemie und Geschichte – im Fache Stillehre die Grundsätze der antiken Baukunst und der italienischen Renaissance kennenlernte.

Nach einem Praxisjahr als Baupraktikant in Würzburg begann Hoffmann sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort lernte er von Carl Freiherr von Hasenauer, welcher damals dank seiner Ringstraßenbauten auf dem Höhepunkt seiner Ruhmes war.

Leider verstarb Carl Freiherr von Hasenauer bald und Otto Wagner übernahm die Leitung dessen Klasse. Sein ganzen Leben lang sollte Josef Hoffmann Otto Wagner gedankt und große Bewunderung gegenüber ihm gezeigt haben.

In dieser Zeit entwickelte sich das Stil von Josef Hoffmann. Dieser entstand durch einige Faktoren der damaligen Zeit. Erstens wollte man die Brücken zum Alten abbrechen und etwas völlig neues erschaffen und Zweitens wollte man „europäisch“ sein. D.h. man wollte so viele kulturelle Strömungen wie möglich einfangen und verarbeiten. Dies wurde durch Bildung von organisierten Künstlergruppierungen in ganz Europa gefördert.

1897 wurde er zu einem Mitbegründer der Wiener Secession und neben J. M. Olbrich zu deren führendem Architekten. Danach gründete er mit einigen Architektenkollegen im Jahre 1903 die Wiener Werkstätten, die eine führende Rolle im österreichischen Kunstgewerbe spielte.
Weiters war Hoffmann von 1899 bis 1937 Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule.

1912 gründete Hoffmann den Österreichischen Werkbund, dem er bis 1920 angehörte. Seine bedeutendsten Leistungen im Monumentalen stellen das Sanatorium in Purkersdorf, Niederösterreich, (1903-05, 1927) und das Palais Stoclet (1905-11) in Brüssel dar. In Wien schuf Hoffmann zahlreiche Villenbauten, unter anderem in den Villenkolonien „Hohe Warte“ und „Kaasgraben“ (beide im Wiener 19.Bezirk) sowie in der Werkbundsiedlung (Wiener 13.Bezirk). Auch mehrere Gemeindebauten, teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Architekten, stammen von Hoffmann (unter anderem Klosehof, Wien 19, Winarskyhof mit P. Behrens, J. Frank, O. Strnad und O. Wlach, Wien 20). Innenraumgestaltungen schuf Hoffmann unter anderem für das Kabarett „Fledermaus“ (1909), die Österreichische Staatsdruckerei (1909) und das Grabencafé (1912). Häufig wiederkehrendes Motiv in seinen Werken ist das Quadrat, deswegen erhielt er den Spitznamen „Quadratl-Hoffmann“.
Die wichtigste Ehrung erhielt er, als er 1950 den großen österreichischen Staatspreis erhielt.

Josef Hoffmann verstarb am 7. Mai 1956 in Wien.

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