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Karl Berger

Einer unserer hervorragendsten Heimatforscher war Karl Berger, der am 10.Dezember 1867 in mährischen Bärn geboren wurde.

Er stammte aus einer Textilarbeiterfamilie. Vom Gymnasium in Olmütz weg, ging er nach Wien, wo er die Universitätsstudien mit der Promotion abschloss.
Von 1892 bis 1912 unterrichtete er an den Mittelschulen in Jägerndorf und Brünn. 1912 erfolgte seine Ernennung zum Landesschulinspektor für Mähren und ebenfalls zum Ministerialrat. Im Jahre 1927 trat er in den verdienten Ruhestand.

In seinen heimatkundlichen Forschungen beschäftigt sich Karl Berger vor allem mit der Siedlungsgeschichte und dem Siedlungsgebiet der Deutschen in Nordmähren. Es erschienen Untersuchungen zur Geschichte der Städte Bärn, Hof, Römerstadt, Liebau und der Dörfer Raase und Spachendorf.

Ferner schrieb er die Bücher „Die Kolonisation der deutschen Dörfer Nordmährens“, „Über das Alter von Neutitschein“ und „Die Besiedlung des deutschen Nordmährens und Schlesiens im 13. und 14. Jahrhundert“.
Das zuletzt genannte Buch mit 475 Seiten erschien 1933 in Brünn und in einem Nachdruck 1964 in Wolfratshausen. Dieses Buch war eine wertvolle Grundlage für viele weiterführende Arbeiten späterer Heimatforscher. Vor allem geht Berger auf die Herkunft der deutschen Siedler in Mähren ein, zumal er doch eine gegensätzliche Meinung zur Lehre von Bertold Bretholz, die für ein kontinuierliche germanische bzw. deutsche Besiedlung in den böhmischen Ländern eintritt, einnahm und sich zu Kolonisationstheorie bekannte.

Dr. Karl Berger wurde von seiner Vaterstadt zum Ehrenbürger ernannt und hat sich große Verdienste um die sudetendeutsche Geschichtsschreibung erworben.

Karl Berger verstarb am 22.Oktober 1936 in Brünn.

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