Leopold Adametz
Leopold Adametz wurde am 11. November 1861 in Feldsberg geboren.
Nach der Matura promovierte er an der Hochschule für Bodenkultur in Wien mit Auszeichnung. Danach ging er nach Leipzig und studierte dort weiter. Nach einer kurzen Praxis wurde er Assistent für den hervorragenden Tierzuchtforscher Martin Wilckens an der Hochschule für Bodenkultur. Dank seinem Fleiß wurde er 1888 zum Privatdozent für Tierzucht ernannt.
Seine Universitätstätigkeiten führten ihn auch auf Studienreisen in die Schweiz und nach Paris ins Pasteurinstitut. So wurde er bereits 1891 Extra-Ordinarus, 1894 ordentlicher Professor für Tierzucht und Molkereiwesen an der Universität Krakau und 1898 wurde Adametz als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Wilckens nach Wien berufen. Die Hochschule für Bodenkultur bildete von nun an einen Fixpunkt in seinem Leben, da er dort bis in das Jahr 1932 wirkte. In den Jahren 1901/02 war er sogar Rektor der Hochschule und trat der Akademie der Wissenschaften in Wien bei.
An Werken, Erkenntnissen und Forschungsarbeiten hinterließ Adametz der Nachwelt eine umfassende Sammlung die ihn zu Recht alles einen der bedeutendsten Tierzuchtforscher auszeichnet.
Am Anfang seiner Forschungszeit widmete er sich der Bakteriologie und der Milchwirtschaft. So schuf er durch die Erforschung der Streptokokken die Grundlage für die Bekämpfung der Eutererkrankung namens „Gelben Galtes“, welche zu damaligen Zeiten eine gefährliche Erkrankung war und die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Milch gefährdete.
Weiters beschäftigte er sich nicht nur mit der Rinderforschung sondern er zeigte auch Interesse an Schafen, Ziegen und Pferden. So wurde er der größte Fachmann für Karakulschafe. Diese Pelzschafrasse war für ihn von besonderem Interesse und so ließ er 1904 eine Herde in die Bundesversuchwirtschaft nach Großenzersdorf bringen. Von dort brachte er sie nach Südwestafrika, wo er die ersten Zuchtherden Afrikas bildete. Ein weiterer Teil seiner Forschungen zielten auf die Qualitätsbeurteilung von tierischen Produkten, besonders von Fleisch. Diese Beurteilungen sollten die Konsumenten vor verdorbenen und krankhaften Fleisch schützen. Für damalige Zeiten war dies eine revolutionäre Ansicht.
Sein größtes Werk hinterließ Adametz durch seine Arbeiten über die Entstehung und Gliederung der Haustierrassen. Er ging davon aus, dass man Herkunft und Rasse durch das Skelett des Schädels erkennen könne. Durch seine Forschungen baute er sich eine Schädelsammlung vom über 1.100 Exemplaren auf, welche zu einem der bedeutendsten Sammlungen dieser Art weltweit zählten. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in dem Buch „Lehrbuch der allgemeinen Tierzucht“.
Leopold Adametz starb am 27. Januar 1941.
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