Leopold Tomschik wurde am 12. Juli 1903 in Zlabings (Slavonice) geboren.
Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er in Wien an der Technischen Hochschule.
Er war Sozialdemokrat und engagierte sich höchstwahrscheinlich in der Zeit von 1919 bis 1933 im Verein „Die Naturfreunde“. Der Verein wurde unter der nationalsozialistischen Herrschaft verboten und dessen Mitglieder verfolgt. Tomschik schloss sich in Berlin ab 1938 der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig und Beppo Römer an, denen er als Konstrukteur in den Brandenburgischen Flugmotorenwerken interne Informationen über die Eigenschaften der Flugzeugmotoren zukommen ließ. Auch konnte er einige Kollegen für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus gewinnen.
Die meisten Mitglieder dieser Widerstandsgruppe, auch Tomschik, wurden in einer großen Verhaftungswelle im Februar 1942 festgenommen. Tomschik wurde vom Volksgerichtshof wegen „Hochverrat“ zum Tod verurteilt. In der Nacht vor seiner Exekution, am 17. August 1944, nahm er sich das Leben. Der Abschiedsbrief an seine Frau ist erhalten geblieben.
Literatur:
Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Naturfreunde-Verlag, Berlin 2007.
Luise Kraushaar: Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945. Biographien und Briefe. Berlin (Ost), 2 Bde.
zurück zu Persönlichkeiten