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Wenzel Linhart

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Wenzel von Linhard wurde am 6.Juni 1821 in Groß-Seelowitz geboren.

Wenzel von Linhart hatte in Wien studiert, dort 1844 promoviert, und war anschließend Assistent der Chirurgen Joseph von Wattmann (1789–1866) und Johann von Dumreicher (1815–1880), unter dem er sich 1852 habilitierte. Er veröffentlichte eine Reihe von Arbeiten, so z. B. über Leistenbrüche, Wasserbrüche, Frakturen, kalte Abszesse und eine Studie über die topographischen Beziehungen zwischen der Arteria carotis interna und den Tonsillen. Sein „Kompendium der chirurgischen Operationslehre“ erlebte zwischen 1856 und 1874 vier Auflagen. Für seine Verdienste um die Verwundeten des Krieges 1866 wurde er zum Hofrat ernannt und in den persönlichen Adelsstand erhoben. Auch im Krieg von 1870/71 wirkte von Linhart als bayerischer Generalarzt und wetteiferte mit anderen großen Chirurgen der Zeit (Friedrich von Esmarch, Richard von Volkmann, Franz König, Eduard Albert und Max Schede). In seinem letzten Lebensjahr musste Linhart wegen einer starken Schwerhörigkeit seine Tätigkeit wesentlich einschränken.

Wenzel von Linhart war ein großer Arzt, der keinen Unterschied zwischen arm und reich kannte, und der nicht nur wegen seines operativen Talentes und seiner manuellen Geschicklichkeit, sondern auch wegen seiner absoluten Ruhe und Beherrschung in kritischen Situationen berühmt war. Er war ein beliebter Lehrer, dessen Darstellungen vorbildlich an Klarheit und Knappheit waren und auf anatomischen Grundlagen basierten.

Wenzel Linhart starb am 22.Oktober 1877 in Würzburg.

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