Gewöhnliche Kraftsuppe (Rezept für Rindsuppe und Rindfleisch)
1/2 kg Rindfleisch (Brustkern), 4 dkg in dünne Schnitzel geschnittene Leber, Suppenkonefern, in dünne Scheiben geschnittene Suppenwurzeln zutun, einige Pfefferkörner, eine geschälte Kartoffel, eine Zehe Knoblauch, 1/2 Tasse mittelfeine Rollgerstel mit 2 1/2 l Wasser am besten im Dunstkochtopf an das Feuer gesetzt, leise sieden, bis auf 1 1/2 l einkochen lassen (2 Stunden Kochzeit, die Suppe reicht für 4-5 Personen) Wird mit Suppenwurzeln angerichtet, sie ist sehr gut und nahrhaft.
Semmelkren
6 blättrig geschnittene Semmel mit 1/4 Liter siedender Suppe übergießen und weich kochen lassen. 1/4 Liter Milch, 1 kleiner Löffel geriebener Kren dazu, Salz u. Pfeffer nach Geschmack und alles zusammen gut verkochen lassen.
Semmelkren (Ein alternatives Rezept)
6 blättrig geschnittene Semmeln, 3 EL geriebener Kren darauf streuen, mit siedender Suppe übergießen, stampfen, 2 Eidotter einrühren mit etwas Zimt und Safran verfeinern, ev. Salz, nicht mehr aufkochen lassen.
Küche als Mittelpunkt des Hauses
Die Küche war Mittelpunkt des Hauses, da sie der einzige Raum war, der ständig beheizt wurde. Die Hauptlast des Haushaltes lag auf den Schultern der Frau, angefangen beim Kochen und Backen, Wäschewaschen und Bügeln bis zum Flicken und Stopfen der Kleidung. Zu den Mahlzeiten kamen alle in die Küche und wurden von der Hausfrau bedient. Sie war auch zuständig für die Erziehung der Kinder und die Pflege der Kranken. Das Wasser musste mühsam vom Brunnen geholt und das Abwasser wieder hinausgetragen werden, So badete die ganze Familie am Samstag in einem Waschtrog. Zuerst die Kinder und dann die Erwachsenen – im gleichen Wasser.
In der Küche befand sich oftmals ein sogenanntes Tafel oder Truhenbett für die Kranken bzw. die Kleinkinder. Wurde es am Tag nicht gebraucht, schloss man den Deckel und verwendete es als Ablagefläche.
Am Bauernhof versuchte man, sich weitgehend selbst zu versorgen. Nur das Nötigste wurde beim „Greißler“ (Händler) zugekauft. Was möglich war, reparierte man selbst. Zerbrach aber eine Tonware, wartete man auf den „Rastelbinder“, der die Gefäße mit Draht kunstvoll zusammenband. Befand sich am Hof kein eigener Backofen, brachte man den Brotteig in „Simperln“ zum Bäcker.
„In der Kuchl“ (Küche) – Südmähren Museum Laa an der Thaya