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Hafnerluden

Ortsansicht von Hafnerluden

Tschechischer Name: Lubnice

Fläche: 748 ha

Einwohner 1910: 259 in 61 Häusern (254 deutsche Ew.), 1930: 303 in 62 Häusern (205 deutsche Ew.), 2010: 71.

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo (Znaim)

Matriken: seit 1726.

Lage:

an der Schelletau (Želetavka), zehn Kilometer südlich von Jamnitz (Jemnice) auf 406 m Seehöhe.

Geschichte:

1348 als „Lubenz“ oder „Hafnerluben“, später jedoch als „Lubnicz“ beurkundet (1468,1501,1528,1578) wird 1718 der Ort wieder „Hoffnerluden“ und seit 1720 unverändert als „Hafnerluden“ beurkundet. Das ursprünglich zu Fratting (Vratěnín) gehörende Reihendorf kam im 15. Jahrhundert an die Herrschaft Vöttau (Bítov) und wechselte später mehrfach (Herrschaften Freistein (Podhradí nad Dyjí), Ungarschitz (Uherčice)) bis der Ort zu Vöttau (Bítov) kam.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ortschaften in der Region überstand Hafnerluden den Dreißigjährigen Krieg weitestgehend unbeschädigt.

Im 19. Jh. war vor allem die Inbetriebnahme des Bergwerks zum Abbau von Graphit ein bedeutendes Ereignis in der Wirtschaftsgeschichte für den Ort.

Von der Mitte des 19. Jh. bis 1938 war Hafnerluden Bestandteil des politischen Bezirkes Mährisch Budwitz (Moravské Budějovice). Von 1938 bis 1945 war es in der Zeit der NS-Diktatur dem Landkreis Horn im „Reichsgau Niederdonau“ angegliedert.

Vertreibung 1945/46:
Alle deutschen Bewohner wurden am 9. Juni 1945 aus dem Ort vertrieben. Ein junger ehemaliger Wehrmachtssoldat wurde aus dem österreichischen Grenzdorf Drosendorf von militanten Tschechen entführt. Er starb später an den Folgen der Misshandlungen.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft, Viehzucht und Waldarbeit.

Gewerbe: Mühle, Kleingewerbe.

Einrichtungen: Volksschule (1868, bereits 1726 gegründet), Freiw. Feuerwehr (1906).

Kulturerbe:

Pfarrkirche zu St. Georg: anstelle einer Kapelle 1718 erbaut.

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