Menü

Köpferschlag

Kriegerdenkmal Köpferschlag früher

Kriegerdenkmal Köpferschlag heute

Dorfansicht von Köpferschlag

Köfperschlag Hauptstraße

Tschechischer Name: Hospříz

Fläche: 569 ha

Einwohner 1910: 232 in 42 Häusern (alle dt. Ew.), 1930: 228 in 41 Häusern (212 dt. Ew.), 2010: 404.

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1701 bei Blauenschlag (Blažejov).

Lage:

Köpferschlag liegt 6 km südöstlich von Neuhaus (Jindřichův Hradec).

Geschichte:

Das Haufendorf wurde 1485 urkundlich erwähnt, dürfte aber bereits im 12., spätestens im 13. Jh. von den Ministerialen der Grafen von Raabs gegründet worden sein und damals den Namen „Gottfrieds“ oder „Gottfriedschlag“ gehabt haben. Ende des 15. Jh. kamen nach Neuhaus (Jindřichův Hradec) auch Siedler aus Köpferschlag. Im 18. Jh. hatte sich der Name dann in „Göpferschlag“ und schließlich in die heutige Namensform gewandelt. Köpferschlag gehörte zur Herrschaft Neuhaus (Jindřichův Hradec) bevor es ab 1693 zur Herrschaft Königseck wechselte, mit welcher es bis 1848 die Geschichte teilte. Sowohl 1779 als auch 1876 wüteten Brände im Ort, richteten enorme Schäden an und verursachten auch Todesopfer.
Zwischen 1921 und 1925 wurden die Ortsstraßen Richtung Ruttenschlag (Hrutkov) und Blauenschlag (Blažejov) gebaut.

Vertreibung 1945/46:
Am 30. Mai 1945 mussten die deutschen Einwohner von Köpferschlag binnen einer Stunde den Ort verlassen. Dabei wurden vier Geiseln genommen, die Misshandlungen ausgesetzt waren. In Österreich mussten die Ortsbewohner, wie viele andere Vertriebene auch, in Scheunen und Heuboden übernachten. Neun Familien aus Köpferschlag kamen später nach. Sie wurden in Köpferschlag zur Viehbetreuung zurückgehalten.

1964 wurden die Orte Gatterschlag (Kačlehy) und Ruttenschlag (Hrutkov) in Köpferschlag eingemeindet.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Angebaut wurden vor allem Kartoffeln (für die Spiritusbrennerei), Getreide, Futter und Hackfrucht.
Es gab mehrere Bauernteiche mit Fischzucht.

Gewerbe: Spiritusbrennerei (1913) und Kleingewerbe.

Einrichtungen: Volksschule (Provisorium 1895, Neubau 1897), zuständige Post- und Bahnstation in Blauenschlag (Blažejov). Die Elektrifizierung erfolgte als erster Ort im Bezirk im Jahr 1926. Freiwillige Feuerwehr (1897).

Kulturerbe:

Kapelle zur HI. Dreifaltigkeit aus 1728 mit einer Glocke von Hanus aus 1471. Eingepfarrt ist Köpferschlag nach Blauenschlag (Blažejov).

heimatkundliche Literatur:

Sticha, Hans: Köpferschlag in Böhmen. Erinnerungen an Daheim. 1990.

zurück zum Ortsnamenverzeichnis deutsch, zurück zum Ortsnamenverzeichnis tschechisch