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Ruttenschlag

Ortsansicht von Ruttenschlag

Tschechischer Name: Hrutkov

Fläche: 285 ha

Einwohner 1910: 135 in 31 Häusern (alle dt.), 1930: 151 in 30 Häusern (135 dt. Ew.), 1961: 112.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Hospříz (Köpferschlag)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1610 bei Oberbaumgarten (Horní Pěna).

Lage:

Ruttenschlag liegt 4,5 km südöstlich von Neuhaus.

Geschichte:

Die Neuhauser Spitalrechnung von 1483 nennt unter ihren Gütern erstmals Höfe in „Rutkow“. Das ist die älteste urkundliche Erwähnung des Dorfes. Weitere Ortsteile gehörten bereits damals der Herrschaft Neuhaus (Jindřichův Hradec), die in der Folgezeit das ganze Dorf erwarb und bis 1848 besessen hat. Die heutige Namensform „Ruttenschlag“ ist seit mindestens 1790 unverändert.

1885 forderte Typhus viele Opfer. 1893 wurde ein Teil des Ortes durch Brand vernichtet.

Vertreibung 1945/46:
Nach drei Wochen Drangsalierung mussten am 29. Mai alle deutschen Bewohner Ruttenschlag verlassen. Da keine Fuhrwerke bereitgestellt wurden mussten Alte und Kranke in Handwagen und Schubkarren transportiert werden.

Seit 1964 ist Ruttenschlag als Ortsteil in die nordöstlich gelegene Nachbargemeinde Köpferschlag (Hospříz) eingemeindet.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Neben der den Ort prägenden Landwirtschaft gab es eine Brennerei, ein Gasthaus und einen Schmied.

Einrichtungen: Volksschule (1894), zuständiges Postamt in Oberbaumgarten (Horní Pěna), Elektrifizierung 1929; Freiwillige Feuerwehr, Viehverwertungsgenossenschaft, Wasser-Meliorationsgenossenschaft (1910, zur Entwässerung von Wiesen und Äckern).

Kulturerbe:

Kapelle des hl. Josef 1889 von Th. Ruby in gotischem Stil gebaut mit neugotischem Altar von Mathias Neubauer und einem Bild des hl. Josef von Kamaryt. Im Turm mit Pyramiden-Helm befinden sich zwei Glocken, die eine mit einem Bild der Madonna 1836 von J. V. Perner, Budweis, und die zweite 1888 zum 40-jährigen Regierungs-Jubiläum Kaiser Franz Josefs von R. Perner gegossen.

Johanneskapelle, verschiedene Wegkreuze (u.a. Kodlakreuz aus dem 17. Jh.).

Persönlichkeit:

Martin Soukup (*5. November 1853; +28. Juli 1934 in Gatterschlag), Politiker (Agrarier) und Reichsratsabgeordneter von 1901 bis 1918.

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