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Kunas

Kapelle St. Philippus und Jakob

Tschechischer Name: Kunějov

Fläche: 1.051 ha

Einwohner 1910: 478 in 87 Häusern (471 dt. Ew.), 1930: 414 in 79 Häusern (378 dt. Ew.), 2001: 51.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Člunek (Hosterschlag)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1787 bei Hosterschlag (Člunek).

Lage:

Kunas liegt 8 km nordnordöstlich von Neubistritz (Nová Bystřice), am Gatterschläger Teich (196 ha) an der Westseite der Gemeinde. Ortsteile: Weiler Kunashof und Kunaser Einschicht.

Geschichte:

Kunas wurde Mitte des 12. Jh. gegründet. In der Nähe verlief ursprünglich die Herrschaftsgrenze zwischen dem österreichischen Herzogtum und dem Königreich Böhmen. Nach Übereinkunft zwischen den Königen Rudolf II. und Ottokar II. Přemysl kam Kunas an das Königreich Böhmen. 1596 kam es zur Herrschaft Neuhaus (Jindřichův Hradec). Eingepfarrt ist der Ort bis zur Mitte des 17. Jh. in Neubistritz (Nová Bystřice), später auch zu Adamsfreiheit (Hůrky) und Hosterschlag (Člunek) (ab 1787).

Vertreibung 1945/46:
Am Morgen des 30. Mai 1945 wurde den deutschen Bewohnern von Kunas befohlen, den Ort zu verlassen. Zwei der dabei genommenen Geiseln wurden erschlagen. Die Menschen wurden über Guttenbrunn (Dobrá Voda), Grambach (Potočná), Burgstall (Hradiště) und Fichtau (Smrčná) nach Österreich vertrieben. Ein Mann aus Kunas, der in Neuhaus (Jindřichův Hradec) in Haft saß, wurde einen Tag später hingerichtet, eine Frau starb dort im Lager.
Von 279 Personen aus Kunas kamen 224 nach Baden-Württemberg während die übrigen in Österreich bleiben konnten.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft und Gewerbe: Getreide- und Gemüseanbau, Viehzucht, Leinenweberei, Försterei, Waldarbeit, Fischzucht, Kleingewerbe.

Einrichtungen: Volksschule (zweiklassig, Neubau 1902; davor befand sie sich in verschiedenen Häusern), zuständiges Postamt in Hosterschlag (Člunek); Der Ort wurde 1936 elektrifiziert; Gemeindebücherei, Freiw. Feuerwehr (1895), Elektrizitätsgenossenschaft (1929).

Kulturerbe:

Kapelle der Heiligen Philipp und Jakob: aus 1853; Altar und Bilder von J. J. Neumann in Königseck; eine Glocke von Perner in Budweis 1855, die andere von Josef Diepoldt in Prag 1880.

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