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Schröffelsdorf

Ortsansicht von Schröffelsdorf

Tschechischer Name: Šreflová, seit 1949 Zálesí

Fläche: 730 ha

Einwohner 1910: 153 in 28 Häusern (139 dt. Ew.), 1930: 295 in 55 Häusern (52 dt. Ew.), 1961: 344 in 65 Häusern, 2006: 186.

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo (Znaim)

Matriken: seit 1785 bei Chwallatitz (Chvalatice)

Lage:

Schröffelsdorf (Zálesí) liegt auf 431 Metern Höhe. Nachbarorte sind Chwallatitz (Chvalatice) im Südwesten und Schiltern (Štítary) im Südosten. Das Dorf ist von einer großen Waldfläche umgeben.

Geschichte:

Aus den aufgelösten Meierhofgründen des Ortes Chwallatitz (Chvalatice) wurde 1785/86 mit ca. 500 Hektar Land die Siedlung Schröffelsdorf gegründet. Sie wurde nach dem Gründer, dem Freiherrn Schröfl von Mannsberg, (mährischer Unterkämmerer) benannt. Zunächst wurde der Ort „Schröfelsdorf“ geschrieben. Seit 1872 ist die heutige Schreibweise bekannt.

Wie Chwallatitz (Chvalatice) war Schröffelsdorf Bestandteil der Herrschaft und späteren Gemeinde Vöttau (Bítov) und gehörte ab Entstehung der Gemeinden Mitte des 19. Jh. zum Bezirk Znaim (Znojmo). Erst 1924 wurde es als selbständige Gemeinde abgetrennt. Schröffelsdorf war einer der wenigen Orte, in welchem sich das Sprachverhältnis aufgrund des Zuzuges tschechischer und der Abwanderung deutscher Siedler während der ersten Tschechoslowakischen Republik umgekehrt hatte. Noch 1910 war die Mehrheit der Einwohner deutschsprachig.

Dennoch wurde Schröffelsdorf gemeinsam mit Chwallatitz im Zuge des „Münchner Abkommens“ dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und dem „Reichsgau Niederdonau“ zugeschlagen. Durch die neu geschaffene Verwaltung der Nationalsozialisten wurde Schröffelsdorf von 1939 bis 1945 zusammen mit Chwallatitz (Chvalatice) und Vöttau-Schloss (Hrad Bítov) zur Gemeinde „Waldsee an der Thaya“ zusammengeschlossen. Der Name Waldsee wurde vom nahen Stausee in Frain (Vranov) hergeleitet. Nach Wiedereingliederung in die Tschechoslowakische Republik im Mai 1945 wurde dieser Gemeindeverband wieder aufgelöst.

Die deutschen Einwohner wurden gemeinsam mit jenen von Chwallatitz (Chvalatice) im Juni 1945 vertrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Der Großteil der Fläche war um 1900 von Wald bedeckt (335 Hektar). 104 ha entfielen auf Ackerland. Ansonsten dürften bei Landwirtschaft und Gewerbe Parallelen zu Chwallatitz vorhanden gewesen sein.

Einrichtungen: Volksschule (eine Klasse, 1889).

Weblinks:

Genealogie:

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