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Emmerich Radda

Emmerich Radda wurde am 17. April 1882 in Nikolsburg geboren. Nach der Volksschule und dem humanistischen Gymnasium legte er im Jahre 1901 die Reifeprüfung ab. Danach begann er Rechtswissenschaften zu studieren und promovierte im Jahre 1908 in Wien. Bereits 1914 eröffnete er eine Anwaltskanzlei in Nikolsburg und heiratete Emilie Fibich.

Bereits während seiner Studienzeit gründete er die Burschenschaft „Turold“, den „Lese- und Redeverein Germania“ und den „Kyffhäuserverband“. Seinen Wehrdienst leistete in den Jahren 1914 bis 1918 bei Dienststellen in Wien ab.

In Nikolsburg übernahm er die Leitung des Nikolsburger Gesangvereines, war im Deutschen Volksbildungsausschuss tätig, wurde Obmann des Deutschen Turnvereins und ein Mitglied des Deutschen Kulturvereins. Im Stadtrat von Nikolsburg, wo er von 1915 bis 1933 mitarbeitete, kämpfte er gegen die Parteizersplitterung und die tschechische Umbenennung der Straßen.

Nach den Parlamentswahlen im Jahre 1920 zog er für die „Deutsche Nationalpartei“ im Städtekreis Znaim/Iglau in das Prager Abgeordnetenhaus ein. Dort kämpfte er für das Selbstbestimmungsrecht der Deutsche und gegen die brutalen Tschechisierungsmaßnahmen und Behördenwillkür. Besonders war er gegen die Zusammenlegung von Gemeinden und das Auflassen von 2.000 deutschen Schulklassen u.a. in den Kroatengemeinden. In diesen Jahren erkannte er, dass die tschechische Regierung nie geneigt werden wird, den Deutschen Selbstverwaltungsrechte zu gewähren und so kandidierte er im Jahre 1925 nicht mehr für einen Abgeordnetensitz. Seine politischen Arbeiten führte er aber in Nikolsburg bis 1933 fort, danach wurde ihm durch das Verbot der deutschnationalen Partei eine Weiterarbeit verhindert. Alle Hoffnungen die der Anschluss an das Deutsche Reich in ihm weckte wurde enttäuscht.

Dr. Emmerich Radda verstarb am 2. März 1940 in Nikolsburg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

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