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Josef Markel

Josef Markel

Josef Markel wurde am 13. April 1901 in Joslowitz geboren.

Nachdem er die Volks- und Bürgerschule in seinem Heimatort abgeschlossen hatte ging er nach Znaim auf die Acker- und Weinbauschule. Doch das Schicksal traf Markel sehr hart. Mit 11 Jahren verlor er durch Krankheit seinen Vater und bald darauf seine Mutter. Diese ließen nun 9 Vollwaisen zurück. Alle Kinder gemeinsam bewirtschaften nun den Hof und eine Ziegelei alleine.

Mit 24 Jahren heiratete Markel die Bauerntochter Adele Frei. Diese schenkte ihm einen Sohn und drei Töchter. Nun begann er seinen Grundbesitz zu vergrößern und seine Situation zu verbessern.

Er setzte sich fünf Ziele, welche nicht nur ihm zugute kommen sollten:

  • Flurbereinigung um aus den durch Erbteilung zersplitterten Grundstücken wirtschaftlich rentable Felder zu erhalten
  • die Einführung einer Fruchtwechselwirtschaft
  • Einsatz von Düngemitteln
  • Ausschaltung des hohen Zwischenhandels
  • Neugründung einer landwirtschaftlichen Genossenschaft

Besonders bei den Genossenschaften hatte Markel großen Erfolg. So war er Obmann in der Milchgenossenschaft, Mitbegründer und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Molkereigenossenschaft Höflein und Gründer bzw. Obmann der Lagerhausgenossenschaft.

Doch ebenso arbeitete Markel bei der Volkstumerhaltung mit. So war er Obmann der Jugendgruppen, Mitarbeiter des „Deutschen Kulturverbandes“, Mitarbeiter des Turnverbandes, Obmann der Männergruppe des „Bund der Deutschen, Gau Südmähren“ und Obmann der Bezirksvereine Joslowitz.

Doch der 2. Weltkrieg brachte viel Unglück über seine Familie und ihn. So verlor er im Jahre 1944 seinen Sohn, der im Kampf gefallen war, und als die Russen 1945 in das Dorf eindrangen versuchte er verzweifelt Frauen und Mädchen aus seinem Dorf zu schützen. Die bald darauf eintreffenden Tschechen nahmen ihn fest und verurteilten ihn nach einer minutenlangen Verhandlung zu 6 Jahren schwerer Kerkerhaft. Er kam in das Gefängnis nach Mürau. Inzwischen floh seine Familie nach Mißhandlungen durch die Tschechen nach Österreich. Als Glück im Unglück wurde er nach zwei Jahren aus der Haft entlassen. Nun begann für ihn die Suche nach seiner Familie die er in Villmar fand.

In Sicherheit begann er bald wieder mit seiner Tätigkeit für die Volksgenossen. So gründete er den „Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten“ und den „Bund vertreibener Deutschen“. Später wurde er Ortsbetreuer von Joslowitz.

Für seine Verdienste erhielt Markel:

  • das bronzene Ehrenzeichen der Südmährer (1957)
  • das silberne Ehrenzeichen der Südmährer (1961)
  • das goldene Ehrenzeichen der Südmährer (1965)
  • den Josef-Freising-Preis (1976)

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