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Klemens Maria Hofbauer

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Der Hofbaueraltar in Wien

Klemens Maria Hofbauer wurde am 26. Dezember 1751 im südmährischen Taßwitz an der Thaya geboren. Öfters wurde bereits der Versuch unternommen ihn zum Tschechen zu machen, doch Hofbauer selbst hatte sich wiederholt zum Deutschtum bekannt und deutsch als seine Muttersprache angegeben. Schon von Anfang an wollte er die Priesterlaufbahn einschlagen, doch aufgrund der Armut seiner Familie, der Vater war schon früh gestorben, konnte er es sich dies nicht leisten. Mit 16 Jahren erlernte Hofbauer in Znaim das Bäckerhandwerk. Im Jahre 1770 kam er als Geselle in das Prämonstratenserstift in Kloster Bruck. Aufgrund seiner Treue und Frömmigkeit wurde ihm vom Abt die Stelle des Kammerdieners übertragen. Durch die Wissbegierigkeit die er an den Tag legte, erlaubte es der Abt, dass er für vier Jahre am Klosterunterricht teilnahm. Nach dem Tod des Abtes verlor Hofbauer aus unbekannten Gründen seine Stelle im Kloster, doch wurde ihm erlaubt die Einsiedelei bei der Wallfahrtskirche Mühlfraun zu beziehen. Dort lebte er als Eremit und in den nächsten Jahren ist sein Lebenslauf sehr schwer nachzuvollziehen. Später tauchte er erneut als Eremit in Tivoli bei Rom auf. Dort lernte er den Bischof Barnabas Chiaramonti kennen, der später zu Papst Pius VII. gewählt werden sollte. Erst ab dem Jahre 1776 ist er wieder in der Heimat zu finden, so arbeitete er zwei Jahre lang als Bäcker in Budweis. Im Jahre 1778 zog er nach Wien, wo er Geselle beim Bäckermeister Weyrich wurde. Mit einem Freund entschied Hofbauer ein Jahr später nach Rom zu pilgern. Diese Pilgerfahrt wiederholten sie einige Jahr später. Durch diese Pilgerfahrten wurde der Wunsch Hofbauers Priester zu werden noch stärker. Um wenigstens seinem Herrn zu dienen, wurde er im Stephansdom Ministrant. Dort fiel er durch seine Frömmigkeit und Demut auf und durch Glück traten drei ältere Schwestern in sein Leben, welche ihm die Mittel für sein langersehntes Studium bereitstellten. In dieser Zeit lernte er auch Thaddäus Hübl kennen. Auch ihm halfen die drei Schwestern und die beiden Männer wurden unzertrennliche Freunde.

Das Studium selbst war schwierig und der eingezogene Zeitgeist der Aufklärung sprach den tief gläubigen Hofbauer nicht an. So kam es oft dazu, dass er Wien einige Zeit verließ und noch Rom pilgerte. Auf seiner inzwischen 4ten Pilgerfahrt trat er kurzentschlossen den relativ jungen Orden des „Heiligen Erlösers“ (Redemptoristenorden) bei. Auch sein Freund Hübl folgte ihm in diesen Orden. Durch seinen Fleiß erhielt Hofbauer bereits im Jahre 1786 die Weihe zum Priester.

Beide kehrten nun nach Österreich zurück um ein Kloster ihres Ordens zu errichten. Doch hier stießen sie nur auf taube Ohren und schließen gingen beide nach Kurland, wo sie helfen sollten den Priestermangel auszugleichen. Auf der Reise in den Norden trafen sie Hofbauers alten Freund Kunzmann wieder, welcher nach kurzer Zeit zum ersten Laienbruder der Genossenschaft wurde. In Polen angekommen wurden die nicht nach Kurland geschickt, sondern sollten in Warschau bleiben. Die Kirche die sie betreuten war die Kirche zu St. Benno, welche sich aber in einem schlechten Zustand befand. In den nächsten 20 Jahren weilte Hofbauer in Warschau. Dort war er aber äußerst erfolgreich und gründete ein Kloster mit einigen Niederlassungen. Auch nahm sich Hofbauer den Waisen in Warschau an. Durch betteln schaffte er es diese zu ernähren und herzurichten. Auch unterrichtete er alle Waisenkinder und ließ sogar die Klügsten studieren. Sein Wirken wurde sogar Papst Pius VII bekannt und so schickte er Hofbauer eine jährliche Beihilfe um ihm zu unterstützten. Während seiner gesamten Tätigkeit in Warschau erlebte er sowohl Verehrung als auch Schmähung. 1788 wurde er Generalvikar der Redemptoristen und versuchte vergeblich den Orden in Deutschland und Österreich zu verbreiten. Im Jahre 1806 wurde durch Napoleon Warschau zur Hauptstadt des „Großherzogtums Warschau“. Der eingesetzte Marschall verwies daraufhin alle Priester des Landes. Als Generalvikar wurde Hofbauer in der Festung Küstrin gefangen gehalten. Nun wurde er in sein Heimatland abgeschoben. Völlig allein, da sein Freund Hübl vor einigen Jahren starb, und vor den Trümmern seines Lebenswerkes gab Hofbauer trotzdem nicht auf. So kehrte er auf eigenen Wunsch nach Wien zurück, wo er in den nächsten zwölf Jahren als „Vater der Armen“ wirkte und großen Einfluss auf Studenten, Gebildete und Konvertiten hatte. Er wirkte trotz ständiger Polizeiüberwachung und sogar fünfjährigen Predigt- und Beichtverbot. Während dieser Zeit bekämpfte er Aufklärung und Josefinismus und förderte nachhaltig die Romantik. Ab dem Jahre 1813 war er Rektor der Kirche und Beichtvater des Klosters St. Ursula. In seiner kleinen, spärlich eingerichteten Kammer besuchten ihn von früh bis spät alle möglichen Leute. Mittellose Studenten, Offiziere, andere Geistliche, Gelehrte, usw. Für alle hatte er ein Ohr und jeden stand er gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Erst an seinem Todestag dem 15. März 1820 wurde sein Orden in Österreich zugelassen. 1886 wurde er selig-, 1909 heiliggesprochen. Seit 1913 gilt er als zweiter Schutzheiliger der Gesellenvereine.

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