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Karl Kobald

Der Brünner Karl Kobald wurde am 28.August 1876 geboren.

Er begann seine der Musik gewidmeten Karriere bereits in jungen Jahren als Hofsängerknabe in Wien. An der Wiener Universität studierte er die Rechte, ferner Kunst- und Musikgeschichte. U.a. gehörte Riegel und Guido Adler zu seinen Lehrern. Nach der Promotion (1901) durchlief er die Gerichtspraxis, wurde Konzipist der k.k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale, schließlich Kunstreferent im Unterrichtsministerium und zuletzt Ministerialrat. Anlässlich der Beethoven-Zentenarfeier wurde er mit dem Professorentitel geehrt. 1932 wurde ihm das Amt eines Präsidenten der Akademie für Musik und darstellende Kunst übertragen.

Zu seinem Wirkungskreis gehörten die Verstaatlichung des Wiener Konservatoriums, an dem er selbst noch bei Hans Richter, Joseph Hellmesberger und Anton Bruckner studiert hatte, die Sanierung des Mozartteums in Salzburg und die Veranstaltung der internationalen Musikwettbewerbe in Wien von 1933 bis 1937. Er wirkte auch bei den Jahrhundertfeiern für Bruckner, Beethoven, Haydn und Schubert mit. Wesentliches leistete er auch als Vorsitzender des österreichischen Volksliedunternehmens, des Wiener Bruckner-Bundes und als Mitglied der Kommission zur Herausgabe der Denkmäler der Tonkunst in Österreich.

Außer Gedichtbänden, Erzählungen und einen Roman („Künstlerfrühling“) hat Kobald viele musikgeschichtliche Bücher geschrieben, u.a. „Alt-Wiener Musikstätten“, „Wo unsterbliche Musik entstand“ (Musik in Österreich), ferner Biographien von Beethoven, Haydn, Schubert und Johann Strauß. Karl Kobald arbeitete auch an seinen Memoiren, denen er den Arbeitstitel „Ein Wiener Hofrat erzählt“ gegeben hatte.

Karl Kobald verstarb am 12.Oktober 1957 in Wien.

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