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Winter

Brauchtum im Winter

4. Dezember BARBARA
Heiratsfähige Mädchen schneiden Kirschenzweige, dabei durfte nicht gesprochen werden und stellen sie ins Wasser. Wenn sie zu Weihnachten blühen steht eine Hochzeit ins Haus, bzw. gibt es ein gutes Jahr. Die hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute.
 
6. Dezember NIKOLAUS
  Die Kinder stellen ihre schön geputzten Schuhe zum Fenster, damit der hl. Nikolaus Süßigkeiten, Backwerk oder gedörrte Früchte einlegt. Schlimme Kinder erhalten Kohlen oder eine Rute. Vielfach gehen Nikolo und Krampus von Haus zu Haus.
Die Weihnachtskrippe wird aufgestellt. Eine besondere Tradition haben die Iglauer Krippen – s.a. Sprachinselraum – wie auch Krippen aus Zwittau.
Am Adventkranz wird am ersten Sonntag die erste Kerze entzündet. Zeit der Einkehr in Vorbereitung auf die Geburt Christi.
24. Dezember Hl. Abend
Großer Festtag; den Kindern wurde erzählt, daß man das „goldene Lamperl“sieht, wenn man tagsüber fastet. Am Abend gab es ein Festessen und da in Südmähren fast überall Teichwirtschaft betrieben wurde, war eine Fischsuppe und gebackener Karpfen beliebt. Nach dem Essen gab es die Bescherung für die Kinder. Der Weihnachtsbaum hielt erst ab 1816 langsam Einzug. Früher grüner Stubenschmuck. Die Zeit bis zur Christmette vertrieb man sich mit allerlei Spielen. Bevor die ganze Familie zur Mette ging, streute die Bäuerin ein Schäuferl Sand zur Abwehr der Hexen vor die Tür. Es hieß auch, daß eine Stunde nach Mitternacht die Tiere im Stall reden konnten und dabei den Bauer beurteilten. Die Bauersleute gingen mit dem Weihrauchfaß in den Stall und brachten den Tieren geweihtes Brot und Äpfel, um Unglück abzuwenden.
26. Dezember STEPHANITAG
Beginn der Rauhnächte, in der Neubistritzer Gegend „Internachten“, mit allerlei Bräuchen. Im östlichen Südmähren auch Beginn der „Schlankeltage, Dienstbotenwechsel.
27. Dezember JOHANNES
Den „Heurigen“ vom Läger ziehen. Früher wurde auch ein spezieller Johanniswein gegen Krankheiten an diesem Tag aus aufgehobenen Trauben bereitet.
:31. Dezember SILVESTER
Scheitelpunkt der Rauhnächte: Hexen schießen oder durch Peitschenknallen vertreiben. Die Jäger gehen ins Revier, um zu Schuß zu kommen. Beim Gebetläuten wird das alte Jahr hinaus und das Neue hereingeläutet. Orakelspiele: Blei gießen, Pantoffel werfen. Niemals Wäsche hängen lassen, weil dies Verdruß in der Familie bedeutet.
Silvestertanz und Vereinsveranstaltungen.
1. Jänner NEUJAHRSTAG
Neujahrswünsche: Kinder besuchen Verwandte und Paten. Strenger Feiertag mit üppigem Essen.
6. Jänner DREIKÖNIGSTAG
die Sternsinger ziehen von Haus zu Haus. Wasser- und Viehsalzweihe. Räuchern im Haus: K+M+B 19.. seltener C+M+B 19.. mit geweihter Kreide über die Tür gemalt. Faschingsbeginn.
2. Februar
MARIA LICHTMESS
Kreuz- und Kerzenweihe (Totenkerze), Prozession um die Kirche. In manchen Gegenden Dienstbotenwechsel.
3. Februar Blasiussegen gegen Halsweh.
Im Fasching ruhte die Arbeit, weil sie sonst vom Faschingsweiberl wieder verdorben wurde. Viele Vereinsveranstaltungen: Turn- und Gesangsverein, Feuerwehr- und Jägerball.
Im Fasching gab es auch viele Hochzeiten.
FASCHINGSSONNTAG Um 15 Uhr begann das Tanzvergnügen, das 3 Tage währte und dem Kirtagszeremoniell der Burschenschaft nicht unähnlich war.
FASCHINGSMONTAG Die schulentlassenen, sechzehnjährigen Burschen wurden nach der Prüfung in die Burschenschaft aufgenommen.
FASCHINGSDIENSTAG Maskenumzüge, Lumpenball, Preistanzen, um Mitternacht stürmen nochmals die Faschingsnarren unter Peitschenknallen den Saal.
ASCHERMITTWOCH Die Kirchenbesucher erhalten das Aschenkreuz. Vermummt und schweigend schreitet die Burschenschaft zum „Fasching eingraben“, bei dem auch oft eine Strohpuppe, der „Todermann“ verbrannt wird.
In Nikolsburg hatte sich auch die Winteraustriebsbrauch erhalten. Die sog. „SALE“, ein schmutzig- vermummter, geheimnisvoller Halbwüchsiger wurde durch die Gassen gepeitscht und peitschte seinerseits auch die Mädchen (Fruchtbarkeitsbrauch). Fasttag.
Winterfreuden:  
Schlitten- und Schleifschuhfahren, Theaterspielen.
Da zu den drei Haupttagen des Faschings auch Verwandtenbesuche kamen, wurde alles aufgeboten was Küche und Keller zu bieten hatten und selbstverständlich die duftenden Faschingskrapfen.

Winterarbeiten:  
Mist führen, Holz machen, Strohbänder machen, Reb schneiden, Reb veredeln, Waz orebeln, Federn schleißn. Spinnen, weben, Holzpantoffeln machen.

Früher war im Winter auch die Zeit der Musterung zum Militär. Die Rekruten feierten entsprechend.