Menü

Oberthemenau

Tschechischer Name: Charvátská Nová Ves

Fläche: 1.592 ha

Einwohner 1910: 1.686 in 276 Häusern (216 dt. Ew.), 1930: 1.912 in 377 Häusern (24 dt. Ew.), 1961: 1.881 in 437 Häusern.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Břeclav (Lundenburg)

heutiger Verwaltungsbezirk: Břeclav (Lundenburg)

Matriken: seit 1688 bei Unterhemenau (Poštorná).

Grundbücher: seit 1808.

Geschichte:

Das ursprüngliche um 1359 urkundlich „Themenau“ genannte Dorf ist um 1400 zugrunde gegangen, das Liechtenstein-Urbar von 1414 nennt „Teymenov“ verödet. Um 1540 wurde Oberthemenau unter Hartmann von Liechtenstein mit Hilfe kroatischer Siedler neu besiedelt, nachdem zuvor auch Unterthemenau (Poštorná) mit Erfolg eine entsprechende Neubelebung erfahren hatte. Der 1570 als „Ober-Crobotentorff“ beurkundete Ort teilte das Schicksal seiner Herrschaft Feldsberg (Valtice), mit der er nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zu Niederösterreich 1920 an die Tschechoslowakei kam.

Durch die Einrichtung politischer Bezirke um 1850 kam Oberthemenau zum Bezirk Göding (Hodonín).

Durch die räumliche Nähe zur „ Mährischen Slowakei“ wurde die kroatische Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte assimiliert, sodass sie in den Volkszählungen von 1869 und 1880 als slowakisch bezeichnet wurde. Im tschechischen Ortsnamen „Charvátská Nová Ves“ („Kroatisch Neudorf“) ist der Hinweis auf die kroatische Neubesiedlung noch gegeben.

Unter nationalsozialistischer Herrschaft war Unter- und Oberthemenau zum „ Markt Themenau“ vereinigt und zum Kreis Nikolsburg (Mikulov) gehörig. Der deutsche Bevölkerungsanteil war seit 1919 auf eine kleine Minderheit zurückgegangen.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: 605 ha des Gemeindegebietes waren um 1900 Ackerfläche. 563 ha entfielen auf Waldflächen (Theimwald).

Gewerbe: In den 1930er Jahren gab es im Ort Fabrikation von Kunstblumen.

Einrichtungen: Volksschule 1848 (um 1900 zu vier Klassen erweitert), Bürgerschule (1923), Kindergarten (1930), Freiw. Feuerwehr (1891).

Kulturerbe:

Kapelle: 1717 erbaut, freistehender Glockenturm (18. Jh.).

Weiters liegen auf dem Gemeindegrund der zum Schlosspark Eisgrub (Lednice) zählende Apollotempel (Apollónův chrám, 1817, Josef Kornhäusel) und der spätklassizistische Dreigrazientempel (Chrám Tří grácií, 1825, Johann Karl Engel).

Genealogie:

zurück zum Ortsnamenverzeichnis deutsch, zurück zum Ortsnamenverzeichnis tschechisch