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Schömitz

Dorfmitte von Schömitz

Dorfmitte von Schömitz mit der Kapelle des Hl. Antonius im Hintergrund

Ortsplan von Schömitz

Tschechischer Name: Šumice

Fläche: 924 ha

Einwohner 1910: 531 in 79 Häusern (492 dt. Ew.), 1930: 537 in 87 Häusern (317 dt. Ew.), 2010: 237.

heutiger Verwaltungsbezirk: Brno-venkov (Brünn-Land)

Matriken: seit 1655 bei Lodenitz (Loděnice).

Lage:

Schömitz liegt am Hang des 387 m hohen Mißkogel 14 Kilometer südöstlich von Mährisch Kromau (Moravský Krumlov) und westlich von Pohrlitz (Pohořelice). Das Dorf befindet sich auf 236 m Seehöhe in der Talmulde des Schömitzer Baches (Šumický potok), eines Zuflusses der Jihlava (Igel).

Geschichte:

Die erste urkundliche Nennung des Hofes Schömitz erfolgte 1365.
Weitere Namensformen waren „Schempnicz“(1442), „Semnytz“(1676) und „Schemnitz“(18. Jahrhundert).
Teile der Ortschaft gehörten dem Kloster Rosa Coeli in Kanitz (Dolní Kounice), der Rest war auf verschiedene Herrschaften aufgeteilt. 1443 übernahm das Kloster Bruck die Anteile von Kanitz.

1531 erwarb Zikmund Válecký von Mírov die Herrschaft und Schömitz wurde Bestandteil der Herrschaft Wolframitz (Olbramovice).

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft verwüstet. Der Kaiser enteignete die protestantischen Herrscher von Mírov.
1651 erwarb Gundakar von Liechtenstein Schömitz. Bis 1848 war „Schömitz“ somit Bestandteil der Herrschaft Mährisch Kromau (Moravský Krumlov), die 1620 die Fürsten Liechtenstein erworben hatten. Danach bildete es eine Gemeinde im Bezirk Mährisch Kromau (Moravský Krumlov). Ab Beginn des 20. Jh. gehörte Schömitz zum Bezirk Nikolsburg (Mikulov).

Im Zweiten Weltkrieg fielen 24 Männer. Beim Einmarsch der Sowjets im Mai 1945 wurden zwei Personen getötet.

Vertreibung 1945/46:
Bereits ab Mai 1945 wurden die ersten deutschen Schömitzer „wild“ über die Grenze nach Österreich vertrieben. Zwischen März und September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung der restlichen deutschen Bevölkerung (ca. 148 Personen) aus Schömitz nach Westdeutschland.

Von 1945 bis 1960 war Schömitz Bestandteil des wieder hergestellten Bezirkes Mährisch Kromau (Moravský Krumlov). Nach dessen Auflösung gehörte der Ort zum Bezirk Znaim (Znojmo) und seit 2007 zum Bezirk Brünn-Land (Brno-venkov).

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Anbau von Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben (25% der Ackerfläche), Mais, Gemüse und Wein.

Gewerbe: Ziegelei, Molkerei, Kleingewerbe.

Einrichtungen: Gemeindebücherei, Autobuslinie Mährisch Kromau-Pohrlitz-Nikolsburg., Elektrifizierung 1922, Wasserleitung 1927; Raiffeisenkassa 1886, Milchgenossenschaft 1924.
Schule: seit 1790, 1883 erweitert (zweiklassig), 1934 Neubau.

Kulturerbe:

Kapelle St. Antonius, am Schömitz-Teich (Šumický rybník), eingepfarrt nach Lodenitz (Loděnice).

Glockenturm am Dorfplatz („Glöckl“).

Statue Johannes von Nepomuk.

Persönlichkeit:

  • Richard Klein (*18. Januar 1882, +28. Oktober 1982 Ottobrunn), Heimatforscher

heimatkundliche Literatur:

Halusa, Oskar: Schömitz, o.J.

Weblinks:

Genealogie:

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