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Stallek (Znaim)

Tschechischer Name: Stálky

Fläche: 1.167 ha

Einwohner 1910: 491 in 105 Häusern (462 dt. Ew.), 1930: 463 in 104 Häusern (386 dt. Ew.), 2010: 150.

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo (Znaim)

Matriken: seit 1822, davor ab 1654 bei Fratting (Vratěnín).

Lage:

Stallek (Stálky) liegt auf 435 Metern Höhe und ist als Breitangerdorf angelegt. Nachbarorte sind Schaffa (Šafov) im Osten, Freistein (Podhradí nad Dyjí) im Norden und Heinrichsreith bei Drosendorf auf österreichischer Seite im Südwesten.

Geschichte:

Der Ort erscheint urkundlich erstmals 1312. Seit 1391 ist eine Pfarrkirche nachgewiesen. 1493 wurden den Herren Kraiger von Kraigh die Besitzungen von Vladislav II. bestätigt. Ab diesem Zeitpunkt gehörte Stallek bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften um 1848 zur Herrschaft Freistein (Frajštejn).

1561 erfolgte die Befreiung von der Anfallspflicht. Im 16. Jh. wurde Stallek in Fratting (Vratěnín) eingepfarrt. Die 1631 erbaute Kirche wurde jedoch bereits 1657 wieder Pfarrkirche.

Zwischen 1794 und 1840 besuchten auch Schüler aus dem niederösterreichischen Dorf Heinrichsreith die Schule in Stallek. Die Schule wurde bei einem Brand im Jahr 1846 zerstört.

Zu Stallek gehörte auch der Hof Größing (Křeslík) im Norden, an dessen Stelle sich das Dorf Größing befunden hatte, welches allerdings bereits im 16. Jh. verödet war.

Vertreibung der deutschen Bevölkerung von Stallek 1945/46: Bis auf zehn Personen wurden alle deutschen Einwohner im Juni 1945 unter Verlust ihrer Wertsachen über die Grenze nach Österreich vertrieben. Zwei wurden im August 1946 nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt. Acht Personen durften im Ort bleiben.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Anbau von Getreide, Mais, Kartoffeln, Rüben und Hülsenfrüchte. Viehzucht (Rinder und Schweine).

Gewerbe: Ziegelei (bis 1930er Jahre), Meierhof Größing, zwei Wirtshäuser, Gemischtwarenhandlung, Trafik.

Einrichtungen: Volksschule (nach Brand 1847 wieder aufgebaut, 1928 erweitert), tschechische Schule (1934), Finanzhaus (1934), Brückenwaage (1931/33); Freiwillige Feuerwehr, Spar- und Darlehenskasse.

Kulturerbe:

Pfarrkirche zur Himmelfahrt Mariae: gotisch; Chor mit Kreuzrippengewölbe, Langhaus mit Stichkappentonnengewölbe, in der ersten Hälfte des 17. Jh. barockisiert, Altäre aus der ersten Hälfte des 18. Jh.: hl. Barbara von Josef Doré; Taufkessel aus dem frühen 17. Jh., Kanzel um 1779; zwei Seitenaltäre: Madonna von Lourdes (1882), hl. Josef (1884); Orgel 1872; vier Glocken; nach Renovierung von 1903 neu geweiht.

Weblinks:

 

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