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Johann Ferdinand Horntrich

Johann Ferdinand Horntrich

Johann Ferdinand Horntich wurde am 14. Juni 1866 in Stangendorf bei Zwittau geboren.

Er entschied sich für den Lehrerberuf und studierte an der Lehrerbildungsanstalt in Brünn. Nach dem Abschluss seines Studiums lebte und wirkte er für sein restlichen Leben in Südmähren. Zuerst lehrte Horntrich in Tracht, Pulgram und Pausram. Bereits nach 9 Dienstjahren wurde er Oberlehrer und erhielt eine Stelle in Muschau. Hier blieb er fast 20 Jahre lang und begann eine regen Gemeindetätigkeit. So war er Berater der Gemeinde, Chormeister, Organist und Zahlmeister der Raiffeisenkasse.

Im Jahre 1913 wurde er als Oberlehrer an die neu erbaute Oberortschule von Nikolsburg gerufen. Horntrich folgte diesen Ruf obwohl ihm der Abschied aus dem bereits geliebten Muschau schwer fiel. Aber auch in Nikolsburg begann er tatkräftig für die Gemeinde zu wirken. Horntrich wurde Ratsmitglied, arbeitete beim Gesangsverein mit, war Obmann des Bezirkslehrervereins und in völkischen Schutz- und Verschönerungsvereinen tätig.

Aber die Hauptaufgabe seines Lebens sollte erst nach dem Zerfall der Donaumonarchie kommen. Nun war Südmähren ein Teil der tschechischen Republik und diese ließ hunderte deutsche Schulen auflösen und somit verloren auch tausende deutsche Kinder den Unterricht in ihrer Muttersprache. Bei diesen Zuständen konnte es Horntrich nicht belassen. Er wanderte durch ganz Südmähren und gründete überall Ortsgruppen des „Deutschen Kulturverbandes“. Dieser hatte seinen Hauptsitz in Prag und Horntrich war nicht nur ein Gründer dieses Verbandes, sondern war auch dessen Obmannstellvertreter und Schulreferent. Dank seiner Unnachgibigkeit und seiner Ausdauer konnten tausende deutsche Kinder einen Unterricht in ihrer Muttersprache hören und auch viele arbeitslose Lehrer erhielten in diesen Notzeiten eine Anstellung in den Kulturverbandsschulen bzw. Kindergärten. Die meisten Ortschaften erreichte er zu Fuß und in dieser Zeit erhielt er von den Leuten den Namen „der getreue Eckart Südmährens„.

Auch in seinem Ruhestand (ab dem Jahre 1926) arbeitete er weiter für den Kulturverband. Doch ein langjähriges schweres Leiden und private Schicksalsschläge brachen schließlich die Lebenskraft dieses Mannes. Sein Buch „Der Deutsche Kulturverband“ ging leider in den Wirren der Vertreibung verloren.

Johann Ferdinand Horntrich verstarb am 21. Dezember 1944 in Nikolsburg.

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