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Leopold Beierl

Prof. Dr. Leopold Beierl

Prof. Dr. Leopold Beierl wurde am 12.September 1915 in Nikolsburg geboren.

Als 3jähriger erlebte er den Zusammenbruch von Österreich-Ungarn und wurde bald in den Volkstumskampf in seiner Heimat gerissen. Seine Familie wurde im Jahre 1924 obdachlos, da ein Großbrand ein ganzes Stadtviertel in Nikolsburg verheerte. Zu dieser Zeit sollte eine deutsche Volksschule in Voitelsbrunn geschlossen werden, da die tschechische Schule mehr Klassen benötigte. Um dies zu verhindern nahmen Voitelsbrunner Bauern Kinder der Brandopfer aus Nikolsburg bei ihnen auf, damit diese dort zur Schule gehen konnten. Auch Beierl gehörte zu diesen Kindern.

Nachdem er im Jahre 1935 im Gymnasium in Nikolsburg maturierte begann er an der Deutschen Universität Prag Germanisitk, Romanistik, Psychologie und Musikgeschichte zu studieren. Im Jahre 1939 erhielt er den Doktor der Philosophie. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zu den Fallschirmjägern berufen und kam nach der Kriegsgefangenschaft nach Nordhessen, wo er als Holzhauer sein Auskommen fand.
Doch wollte er seinen Berufswunsch des Lehrers nachgehen und so ging er an das Privatrealgymnasium Oberurff. Dort heiratete er im Jahre 1951 die Tochter des Schulgründers und brachte sich bald in das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland als Lehrer ein. Dort arbeitete er bis 1970 und zwar zuletzt Oberstudienrat und Leiter eines Instituts für Erwachsenenbildung. Zwischendurch machte Beierl eine Heilpraktiker- (1953), eine Graphologenprüfung (1955) und habilitierte als Professor für pädagogische Psychologie. Auch gründete er im Jahre 1970 ein Institut für Betriebspädagogik, welches über 7000 Führungskräfte der Wirtschaft weiterbildete.

Ab dem Jahre 1979 begann Beierl sich wieder seinen geistigen Wurzeln zuzuwenden. So schrieb er mehrere Beiträge für das „Südmährische Jahrbuch“ und begann mit der Mundartforschung. Dort begann er akribisch mit Befragungen und Aufzeichnungen. So konnte er 12 000 südmährische Ausdrücke, Märchen, Kinderverse, Aufzählreime und Redensarten aufzeichnen. Diese Aufzeichnungen veröffentlichte er teilweise in den Büchern „Von Daham“ und „So samma hoid.“

Als dank für seine Verdienste für die Heimat erhielt er im Jahre 1986 den südmährischen Kulturpreis.

Leopold Beierl verstarb am 13.Oktober 1991 in Zwesten.

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